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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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man die Auswirkungen von TCP untersuchen. Damit rückt die Simulation in Teilen in die<br />

Nähe der prototypischen Implementierung. Außerdem muss häufig aufgr<strong>und</strong> des ausufernden<br />

Parameterraums <strong>und</strong> der Schwierigkeit der Interpretation entsprechender Ergebnisse eine Konzentration<br />

auf eine eingeschränkte Auswahl von Szenarien <strong>und</strong> eine Fixierung vieler Parameter<br />

erfolgen. Eine solche Auswahl erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt, um nicht wesentliche<br />

Effekte zu vernachlässigen oder andererseits Effekten eine zu große Bedeutung zuzumessen,<br />

obwohl sie vielleicht nur in Spezialfällen auftreten.<br />

4.2 Verkehrsmodellierung<br />

Die Verkehrsmodellierung nimmt als zweiter Bestandteil der Modellierung neben der Systemmodellierung<br />

eine wichtige Rolle bei der Leistungsuntersuchung von IP-Netzen ein. Sie<br />

umfasst i. d. R. eine stochastische Beschreibung des in einem System eintreffenden Verkehrs,<br />

die als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> eine Analyse ebenso herangezogen werden kann wie zur Nachbildung<br />

des Verkehrs in einem Verkehrsgenerator als Bestandteil einer Simulation.<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ein Verkehrsmodell dienen häufig Verkehrsmessungen, die entweder in realen<br />

Netzen oder unter Laborbedingungen durchgeführt worden sind. Mit Hilfe einer statistischen<br />

Analyse kann aus den Messungen eine Verkehrscharakterisierung gewonnen werden.<br />

Gerade im Umfeld von IP-Netzen ist aber neben den Messungen auch eine Kenntnis der Protokolle<br />

<strong>und</strong> Anwendungen erforderlich, durch die der gemessene Verkehr erzeugt wird, um<br />

schließlich von der Charakterisierung zu einem Modell zu gelangen.<br />

Bei der Modellierung von IP-Verkehr ist vor allem die Betrachtung verschiedener Zeit- <strong>und</strong><br />

Protokollebenen notwendig, die einen Einfluss auf die Charakteristika des Verkehrs haben<br />

[66]. Eine solche hierarchische Verkehrsmodellierung ist bereits seit langem bekannt – z. B.<br />

aus Untersuchungen im Umfeld von ATM, wo eine Unterteilung in Verbindungs-, Büschel<strong>und</strong><br />

Zellebene mit der Bildung eventueller Unterebenen üblich ist [94, 160]. Im Vergleich zur<br />

Verkehrsmodellierung in ATM-Netzen ist im Kontext von IP-Netzen die Ausgangssituation<br />

wesentlich diffuser, da eine Vielzahl unterschiedlichster Anwendungen existiert, die als<br />

gemeinsame Basis nur die IP-Schicht haben. Eine Unterteilung in Ebenen muss daher stark<br />

von den jeweiligen Anwendungen <strong>und</strong> deren charakteristischen Eigenschaften abhängen.<br />

Hinzu kommt die u. a. durch das dominante TCP hervorgerufene stärkere Verwebung einzelner<br />

Ebenen, die eine dekompositorische Betrachtung erschwert. Dies drückt sich auch in dem<br />

bereits angesprochenen Phänomen der Selbstähnlichkeit aus.<br />

Im Folgenden werden zunächst einige Modellierungstechniken vorgestellt, die im Wesentlichen<br />

die Paket- <strong>und</strong> Büschelebene berühren <strong>und</strong> die auch in dieser Arbeit zum Einsatz kommen.<br />

Darüber hinaus wird dann aber auch der Einfluss höherer Protokollschichten betrachtet,<br />

der insbesondere im Fall von TCP-basiertem Verkehr nicht vernachlässigt werden kann.

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