Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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Verkehr relevante Fun Factor, bei dem die Dauer der Übertragung eines Datenbursts mittels<br />
TCP in Relation zu einer analytisch bestimmbaren minimalen Transferzeit (siehe Anhang A)<br />
gesetzt wird.<br />
Die Ergebnisse der simulativen Leistungsuntersuchung eines IP-Netzknotens, in dem der in<br />
Kapitel 5 vorgeschlagene WEDD-Mechanismus zur Differenzierung von Verkehrsströmen eingesetzt<br />
wird, wurden im sechsten Kapitel präsentiert. Dabei wurde nur der Zugang zu einem<br />
Ausgangslink des Netzknotens betrachtet, der einen Engpass darstellt. Zunächst wurde angenommen,<br />
dass nur Echtzeitverkehr vorhanden ist, der mit Hilfe eines Burstebenenmodells charakterisiert<br />
wurde (Abschnitt 6.1). Für verschiedene Verkehrsparameter konnte nachgewiesen<br />
werden, dass WEDD seinen Anforderungen gerecht wird <strong>und</strong> eine Verzögerungsdifferenzierung<br />
unter Einhaltung des vorgegebenen Verhältnisses der Fristüberschreitungswahrscheinlichkeiten<br />
erreichen kann. Dies gilt <strong>für</strong> das Langzeitverhalten ebenso wie <strong>für</strong> das Verhalten<br />
innerhalb kurzer Zeitintervalle. Im Weiteren wurden der Einfluss verschiedener Realisierungsoptionen<br />
<strong>und</strong> Parameter von WEDD untersucht. Unter anderem konnte gezeigt werden, dass<br />
das Verwerfen verspäteter Pakete eine deutliche Leistungssteigerung zur Folge hat. Schließlich<br />
wurde in Abschnitt 6.1 der im Hinblick auf eine Realisierung ebenfalls wichtigen Frage nach<br />
der benötigten Puffergröße nachgegangen. Hier wurde zwar festgestellt, dass ein Verwerfen<br />
von Paketen am Pufferausgang eine gewisse Überdimensionierung des Puffers erfordert. Allerdings<br />
bewegt sich die zusätzlich erforderliche Kapazität selbst bei ungünstigen Lastbedingungen<br />
in einem vertretbaren Rahmen.<br />
Im Weiteren wurden in Abschnitt 6.2 Untersuchungen von WEDD mit TCP-Verkehr durchgeführt,<br />
wobei entweder von ungesättigten TCP-Quellen oder dynamischem Verkehr mit kurzen<br />
TCP-Verbindungen ausgegangen wurde. In beiden Fällen konnte dabei Bezug auf die in<br />
Anhang B beschriebenen Studien <strong>für</strong> einen Netzknoten ohne Differenzierung genommen werden,<br />
die bereits wesentliche bei TCP-Verkehr auftretende Effekte aufzeigen. Darüber hinaus<br />
konnte festgestellt werden, dass WEDD im Fall ungesättigter Quellen mit guter Näherung eine<br />
proportionale Differenzierung hinsichtlich des Nutzdurchsatzes ermöglicht, wenn mit Hilfe<br />
der CSA-Erweiterung das Aushungern von nieder priorisierten Klassen vermieden wird. Bei<br />
dynamischem Verkehr hingegen kann zwar der Grad der Differenzierung nicht mehr direkt<br />
über die WEDD-Parameter eingestellt werden, da der Zusammenhang zwischen Verzögerungen<br />
<strong>und</strong> Verlusten einerseits <strong>und</strong> relevanten Maßen wie dem mittleren Fun Factor andererseits<br />
sehr komplex ist. Jedoch konnte durch zahlreiche Studien der prinzipielle Einfluss dieser Parameter<br />
auf die Unterschiede zwischen den Klassen ermittelt werden. Dabei wurde herausgef<strong>und</strong>en,<br />
dass <strong>für</strong> eine signifikante Differenzierung unterschiedliche Werte <strong>für</strong> die Maximalverzögerungen<br />
in den einzelnen Klassen eingestellt werden müssen. Sowohl <strong>für</strong> den Fall ungesättigter<br />
TCP-Quellen als auch <strong>für</strong> dynamischen TCP-Verkehr wurden Vergleiche mit etablierten<br />
Verfahren vorgenommen. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass WEDD mindestens