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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 57 –<br />

stroms werden die Zellen mit Hilfe eines Prioritätsbits (cell loss priority, CLP) im Zellkopf<br />

markiert, um im Überlastfall verworfen werden zu können.<br />

Innerhalb eines Netzknotens erfolgt häufig eine separate Pufferung der Zellen einzelner Verbindungen<br />

(per VC queueing), denen z. B. mit Hilfe von WFQ-Scheduling Anteile an der<br />

Linkbandbreite zugewiesen werden. Daneben muss bei Pufferung <strong>und</strong> Scheduling auch eine<br />

Unterscheidung nach Dienstklassen vorgenommen werden. Bei der Pufferung von Zellen, die<br />

zu einer Datenverbindung gehören (insbesondere im Zusammenhang mit den Dienstklassen<br />

UBR <strong>und</strong> GFR), hat es sich als effizient erwiesen, beim Verwerfen von Zellen auch die Zugehörigkeit<br />

zu einem AAL-Rahmen zu berücksichtigen, da immer der gesamte Rahmen (der<br />

z. B. einem TCP/IP-Paket entspricht) wiederholt werden muss, wenn mindestens eine Zelle<br />

daraus verloren gegangen ist. Dabei kommen die in Abschnitt 3.2.1.2 erwähnten selektiven<br />

Verwerfungsmechanismen wie EPD, PPD oder pPPD zum Einsatz.<br />

Als Verkehrslenkungsprotokoll innerhalb des Netzes wurde vom ATM Forum das PNNI-Protokoll<br />

(private network-network interface 11 ) definiert [15]. Es handelt sich dabei um ein Link-<br />

State-Protokoll mit stark hierarchischem Ansatz, d. h. es findet eine logische Zuordnung von<br />

Knoten zu Gruppen (peer groups) auf unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen statt, was dem<br />

PNNI-Ansatz gr<strong>und</strong>sätzlich eine große Flexibilität verleiht. Andererseits führt allerdings die<br />

Menge an Informationen, die zwischen Knoten ausgetauscht werden, zu Schwierigkeiten im<br />

Hinblick auf die Anwendbarkeit <strong>für</strong> große Netze. Im Übrigen definiert PNNI neben der Signalisierung<br />

zum Auf- <strong>und</strong> Abbau von Verbindungen nur den Austausch von Topologieinformationen<br />

zum Zwecke der Verkehrslenkung; ein standardisiertes Verkehrslenkungsschema <strong>für</strong><br />

PNNI existiert nicht.<br />

3.3.1.3 Ansätze <strong>und</strong> Probleme einer Nutzung <strong>für</strong> IP-Verkehr<br />

Die Nutzung von ATM zum Transport von IP-Verkehr wirft eine Reihe von Fragen <strong>und</strong> Problemen<br />

auf, die zunächst protokolltechnischer Natur sind. Zunächst ist festzustellen, dass die Verwendung<br />

von Zellen mit fünf Byte Steuerinformation <strong>und</strong> 48 Nutzbytes einen nicht vernachlässigbaren<br />

Protokoll-Overhead mit sich bringt. 12 Hinzu kommt die Notwendigkeit der Aufteilung<br />

von IP-Paketen, deren Größe sich häufig an der Rahmengröße von LAN-Protokollen wie<br />

Ethernet orientiert, in Zellen <strong>und</strong> die Zusammensetzung des Paketes auf der Empfängerseite<br />

(segmentation and reassembly, SAR). Schwierigkeiten verursacht jedoch hauptsächlich die<br />

Diskrepanz zwischen dem verbindungslosen Charakter von IP <strong>und</strong> dem verbindungsorientierten<br />

Paradigma von ATM.<br />

11 PNNI steht gleichzeitig als Abkürzung <strong>für</strong> Private Network Node Interface [15].<br />

12 Der Protokoll-Overhead ist tatsächlich noch größer, da auch die Steuerinformation der ATM-Anpassungsschicht<br />

berücksichtigt werden muss.

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