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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 92 –<br />

net. Die „künstliche“ Vergrößerung des CWnd soll ein Versenden von neuen Daten auch in<br />

der Fast-Recovery-Phase ermöglichen, was allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen<br />

(große Anzahl von DupACKs im Vergleich zu der auf<br />

normierten Größe des<br />

CWnd) tatsächlich geschieht. Das Ende der Fast-Recovery-Phase ist im Fall von „TCP<br />

Reno“ erreicht, wenn eine Bestätigung <strong>für</strong> bislang unquittierte Daten eintrifft. Nun wird<br />

W C<br />

auf den Wert der SSThresh gesetzt, was gleichzeitig den Übergang in den Congestion-<br />

Avoidance-Modus signalisiert.<br />

L MSS<br />

• Partial Acknowledgement Handling: In der Version „TCP New Reno“ wurde die Fast-<br />

Recovery-Prozedur modifiziert, um auf gehäuft auftretende Paketverluste angemessen reagieren<br />

zu können. Wenn im Fall von „TCP Reno“ z. B. zwei aufeinander folgende Segmente<br />

verloren gegangen sind <strong>und</strong> das erste per Fast Retransmit wiederholt <strong>und</strong> bestätigt<br />

worden ist, wird der zweite Verlust erst durch einen Timeout mit anschließender Timeout<br />

Recovery erkannt <strong>und</strong> behoben, was sich meist leistungsmindernd auswirkt.<br />

Bei „TCP New Reno“ hingegen führt eine teilweise Bestätigung (partial acknowledgement),<br />

d. h. eine Quittung, mit der zwar neue Daten bestätigt werden, jedoch nicht alle bisher<br />

gesendeten, zu einer sofortigen Wiederholung des nächsten unbestätigten Segments. Im<br />

genannten Beispiel würde der Sender eine solche teilweise Bestätigung als Antwort auf die<br />

Wiederholung des ersten verloren gegangenen Segments erhalten. Das CWnd wird dabei<br />

nicht weiter reduziert <strong>und</strong> der Sender bleibt im Fast-Recovery-Modus mit dem oben<br />

beschriebenen Effekt, dass weitere DupACKs zu einer Vergrößerung des CWnd führen.<br />

Neben den erwähnten Varianten „TCP Tahoe“, „TCP Reno“ <strong>und</strong> „TCP New Reno“ gibt es<br />

noch weitere Formen der Überlaststeuerung (z. B. „TCP Vegas“), die aber eher experimentellen<br />

Charakter haben <strong>und</strong> deswegen hier nicht betrachtet werden.<br />

Darüber hinaus ergeben sich an einigen Stellen Modifikationen der oben beschriebenen Algorithmen,<br />

wenn anstelle kumulativer Quittierung eine selektive Bestätigung (Selective Acknowledgement,<br />

SACK) empfangener Pakete eingesetzt werden [189]. Diese Option ist bereits in<br />

vielen TCP-Implementierungen enthalten, erfordert aber eine Unterstützung durch beide Verbindungsendpunkte.<br />

Wiederholungsverhalten<br />

Eine Fragestellung, die in der Literatur kaum thematisiert wird, ist das Wiederholungsverhalten<br />

von TCP z. B. nach einem Timeout. In [76] wird vorgeschlagen, gr<strong>und</strong>sätzlich nach einem<br />

Timeout nur das nächste unbestätigte Segment zu wiederholen. Sind allerdings mehrere aufeinander<br />

folgende Segmente verloren gegangen, kann das z. B. im Fall von „TCP Reno“ dazu<br />

führen, dass nur das erste Segment per Fast Retransmit wiederholt <strong>und</strong> <strong>für</strong> jedes weitere dieser<br />

Segmente ein Timeout ausgelöst wird. Die Abstände der Timeouts wachsen dabei aufgr<strong>und</strong> des<br />

Karn-Algorithmus (siehe unten) exponentiell an.

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