Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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– i –<br />
Verfahren zur relativen<br />
Dienstgütedifferenzierung in IP-Netzknoten<br />
Kurzfassung<br />
Die herausragende Bedeutung des Internet <strong>und</strong> seiner Dienste <strong>und</strong> Anwendungen <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
der Kommunikationstechnik in den letzten Jahren ist unbestritten. Eine zentrale<br />
Rolle kommt dabei dem Internet Protocol (IP) zu, das sich immer mehr als gemeinsamer Nenner<br />
<strong>für</strong> die Konvergenz von Netzen darstellt. Ein Problem in IP-basierten Netzen besteht allerdings<br />
darin, dass dort zunächst nur der so genannte Best Effort-Dienst bekannt ist, bei dem alle<br />
Verkehrsströme gleich behandelt werden. Falls nicht eine meist teure Überdimensionierung<br />
von Netzressourcen vorgenommen wird, können daher die unterschiedlichen Anforderungen<br />
der verschiedenen Anwendungen oft nicht gleichzeitig erfüllt werden.<br />
Eine Lösung dieses Problems bringt die Einführung eines Verkehrsmanagements, das eine differenzierte<br />
Behandlung von Verkehrsströmen vornimmt. Im Rahmen dieser Arbeit wird dazu<br />
nach einer Aufarbeitung der Gr<strong>und</strong>lagen von IP-Netzen sowie einer Klassifikation der verschiedenen<br />
Verkehrsmanagement-Funktionen ein Verfahren vorgeschlagen, das Pakete innerhalb<br />
eines IP-Netzknotens entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu einer Dienstgüteklasse differenziert<br />
behandelt. Das Verfahren, das als Weighted Earliest Due Date (WEDD) bezeichnet<br />
wird, basiert auf einer Abarbeitung nach kürzester Fristen. Diese ergeben sich aus der so<br />
genannten Maximalverzögerung, <strong>für</strong> die in den einzelnen Klassen unterschiedliche Werte festgelegt<br />
werden können. Gleichzeitig arbeitet WEDD nach dem Gr<strong>und</strong>satz der relativen Differenzierung,<br />
indem ein weiterer klassenspezifischer Differenzierungsparameter eingeführt wird,<br />
der eine Gewichtung der Überschreitungswahrscheinlichkeiten der jeweiligen Maximalverzögerung<br />
in den unterschiedlichen Klassen ermöglicht. Durch die darüber hinaus mögliche Verwerfung<br />
von Paketen, die ihre Maximalverzögerung überschritten haben, kann somit eine<br />
gleichzeitige Verzögerungs- <strong>und</strong> Verlustdifferenzierung vorgenommen werden.<br />
Ein Schwerpunkt der Arbeit stellt die Leistungsuntersuchung des entwickelten Verfahrens dar.<br />
Dabei liegt die Schwierigkeit unter anderem in der Modellierung von IP-Verkehr, der durch ein<br />
burstartiges Verhalten <strong>und</strong> Effekte wie Langzeitabhängigkeit <strong>und</strong> Selbstähnlichkeit charakterisiert<br />
ist. Es werden verschiedene Modelle <strong>für</strong> echtzeitkritischen sowie <strong>für</strong> elastischen IP-Verkehr<br />
verwendet sowie entsprechende aussagekräftige Leistungsmetriken definiert. Auf dieser<br />
Gr<strong>und</strong>lage werden in umfangreichen Simulationsstudien – teilweise unter Verwendung analytisch<br />
abgeleiteter Bezugsgrößen – der Nachweis <strong>für</strong> die Funktionsfähigkeit des entwickelten<br />
Verfahrens <strong>und</strong> insbesondere seine Robustheit in Bezug auf den ankommenden Verkehr<br />
erbracht, die Auswirkungen verschiedener Systemparameter gezeigt sowie Vergleiche mit<br />
anderen Verfahren vorgenommen. Darüber hinaus werden systematisch einige gr<strong>und</strong>legende<br />
Effekte herausgearbeitet, die – über das entwickelte Verfahren hinaus – einen tieferen Einblick<br />
in das Verkehrsverhalten in IP-Netzen geben.