Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
– 133 –<br />
EWMA-Mechanismus gemessene Ankunftsraten dienen. Dies führt jedoch im Fall von TCP-<br />
Verkehr nicht zum erwünschten Erfolg, da hier die Quellen ihre Senderate entsprechend reduzieren,<br />
sodass nicht von der Summenankunftsrate im aggregierten Verkehrsstrom auf die<br />
Anzahl der Verkehrsflüsse darin sowie deren Durchsatz geschlossen werden kann.<br />
In [90] wird ein Mechanismus (backlog-proportional rate scheduler, BPR-Scheduler) vorgeschlagen,<br />
bei dem die momentane Bedienrate R i () t in Klasse i proportional zur aktuellen<br />
Warteschlangenlänge Q i () t in dieser Klasse <strong>und</strong> zu einem Differenzierungsparameter s i eingestellt<br />
wird. Damit wird näherungsweise erreicht, dass das Verhältnis der mittleren Wartezeiten<br />
in zwei beliebigen Klassen dem Kehrwert des Verhältnisses der Differenzierungsparameter<br />
entspricht. 1 Allerdings zeigen die Untersuchungen in [90], dass diese Aussage nicht gilt, wenn<br />
die mittleren Verzögerungen innerhalb kürzerer Intervalle betrachtet werden.<br />
Der in [198] beschriebene Proportional Queue Control Mechanism (PQCM) weist große Ähnlichkeit<br />
zu dem genannten BPR-Scheduler auf, konzentriert sich allerdings auf die Trennung<br />
der DiffServ-Klassen von EF- <strong>und</strong> AF-Verkehr, d. h. er unterstützt nur zwei Prioritäten.<br />
5.4.1.3 Scheduler mit proportionaler Differenzierung der mittleren Verzögerung<br />
Ausgehend von der gr<strong>und</strong>legenden Arbeit von Dovrolis et al. [88, 90] wurden eine Reihe von<br />
Schedulern vorgeschlagen, die eine proportionale Differenzierung bzgl. der mittleren Verzögerung<br />
von Paketen ermöglichen (proportional delay differentiation, PDD). Neben dem im letzten<br />
Abschnitt genannten BPR-Scheduler, der als eine Variante eines FQ-Schedulers angesehen<br />
werden kann, gibt es noch weitere Scheduling-Mechanismen mit speziellem Fokus auf diese<br />
Art der Differenzierung.<br />
Als besonders geeignet hat sich in diesem Fall der ursprünglich von Kleinrock [155] vorgestellte<br />
<strong>und</strong> in [87, 88, 90] im Zusammenhang mit relativer Dienstgüte in IP-Netzen vorgeschlagene<br />
<strong>und</strong> untersuchte WTP-Scheduler erwiesen. Bei diesem Mechanismus wird diejenige<br />
Klasse i bedient, <strong>für</strong> die T Qi ,<br />
() t ⋅ s i , also das Produkt aus der momentanen Wartezeit des<br />
nächsten Paketes in dieser Klasse <strong>und</strong> dem zugehörigen Differenzierungsparameter, am größten<br />
ist. Wie beim BPR-Scheduler ergibt sich ein Verhältnis der mittleren Wartezeiten, das dem<br />
umgekehrten Verhältnis der Differenzierungsparameter folgt 1 . Allerdings trifft dies weit<br />
genauer zu als beim BPR-Scheduler <strong>und</strong> gilt vor allem auch in Bezug auf das Kurzzeitverhalten.<br />
Ein Nachteil des Verfahrens ist jedoch, dass unter gewissen Bedingungen (büschelförmige<br />
Ankünfte in den höher priorisierten Klassen mit einer Ankunftsrate, die größer ist als die<br />
Bedienrate) ein temporäres Aushungern der nieder priorisierten Klassen zu beobachten ist<br />
[90]. Außerdem ist – wie bei WEDD – <strong>für</strong> jedes Paket ein Zeitstempel erforderlich.<br />
1 Ein höherer Wert von bedeutet hier also – im Gegensatz zu den Gewichtungsparametern bei WEDD – eine<br />
s i<br />
Besserstellung von Klasse i .