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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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teile auf. Dies bedeutet insbesondere, dass Verdrängung im Fall eines hohen Angebots an priorisiertem<br />

Verkehr ein vollständiges Aushungern in den Klassen mit geringer Priorität bewirken<br />

kann. Wie in [160] gezeigt wird, ist außerdem die Implementierung des Verdrängungsmechanismus<br />

im Vergleich zu den beiden anderen klassischen Puffermanagementverfahren deutlich<br />

komplexer. Allerdings wiegt dieser Nachteil angesichts der heute gegebenen Möglichkeiten,<br />

auch komplexere Algorithmen in Hardware zu realiseren, nicht mehr so schwer [60].<br />

Schwellwertverfahren<br />

Das Schwellwertverfahren stellt in doppelter Hinsicht einen Kompromiss zwischen Puffertrennung<br />

<strong>und</strong> Verdrängung dar. Zum einen ist es in Bezug auf Komplexität zwischen den beiden<br />

anderen Verfahren einzustufen. Zum anderen garantiert es im Gegensatz zur Puffertrennung<br />

zumindest im statistischen Sinn eine Besserstellung der Klasse mit höherem Schwellwert,<br />

ohne dass Pakete mit niedriger Priorität bei Ressourcenknappheit völlig aus dem Puffer verdrängt<br />

werden. Allerdings hängt das konkrete Verhalten sehr stark von den Schwellwerten in<br />

den einzelnen Klassen ab, sodass auch hier bei unbekannter Lastverteilung <strong>und</strong> Verkehrscharakteristik<br />

sowohl absolute Verluste als auch das Verhältnis der Verlustwahrscheinlichkeiten<br />

kaum vorhersehbar sind. Die Zusammenhänge sind noch schwieriger zu beherrschen, wenn<br />

eine teilweise gemeinsame Nutzung des Puffers mit unterschiedlichen Schwellwerten zusammen<br />

mit einem differenzierenden Scheduling eingesetzt wird [118].<br />

5.4.2.2 Verfahren auf der Basis von RED<br />

Im Kontext von IP-Netzen haben RED-basierte Puffermanagementverfahren große Beachtung<br />

gef<strong>und</strong>en. Geht es dabei um eine differenzierte Behandlung, ist in erster Linie das in Abschnitt<br />

3.2.1.2 vorgestellte WRED zu nennen, bei dem die Parameter min th, i , max th, i <strong>und</strong> max pi , in<br />

den einzelnen Klassen unterschiedliche Werte annehmen können. Eine proportionale Verlustdifferenzierung<br />

kann mit WRED näherungsweise erreicht werden, indem <strong>für</strong> min th,<br />

i <strong>und</strong><br />

max th, i in allen Klassen identische Werte gewählt <strong>und</strong> nur <strong>für</strong> max pi , unterschiedliche Werte<br />

gesetzt werden [38]. Für das Verhältnis der Verwerfungswahrscheinlichkeiten erhält man dann:<br />

p i<br />

----<br />

p j<br />

=<br />

max<br />

---------------- pi ,<br />

max p,<br />

j<br />

(5.16)<br />

Voraussetzung da<strong>für</strong> ist allerdings, dass <strong>für</strong> die Schwellenparameter ebenso wie <strong>für</strong> weitere<br />

RED-Parameter (z. B. die Gewichtung bei der Mittelwertbildung in Bezug auf die Warteschlangenlänge)<br />

angemessene Werte eingesetzt werden. Die idealen Werte hier<strong>für</strong> hängen u. a.<br />

von der Puffergröße sowie der Charakteristik des Verkehrs ab.<br />

Ein großer Vorteil von WRED ist seine weite Verbreitung <strong>und</strong> Bekanntheit, die dazu geführt<br />

haben, dass es bereits heute in vielen Routern implementiert ist. Allerdings zielen REDbasierte<br />

Verfahren in erster Linie auf TCP-Verkehr ab, wobei Untersuchungen in der Literatur

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