Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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Inwiefern derartige Maßnahmen einerseits notwendig <strong>und</strong> andererseits ausreichend sind, hängt<br />
sehr stark von den gegebenen Randbedingungen wie beispielsweise der Datenrate auf dem<br />
Link oder zur Verfügung stehenden Hardware-Technologien <strong>und</strong> -Ressourcen ab.<br />
5.4 Qualitativer Vergleich mit anderen Verfahren<br />
In Kapitel 3 wurden im Rahmen der Klassifizierung von Scheduling- <strong>und</strong> Puffermanagementverfahren<br />
bereits einige aus der Literatur bekannte Mechanismen erwähnt, die auch <strong>für</strong> eine<br />
relative Differenzierung unter den gegebenen Randbedingungen nach Abschnitt 5.1 in Frage<br />
kommen. In diesem Abschnitt soll nun eine ausführlichere Vorstellung sowie eine qualitative<br />
Bewertung im Vergleich zu WEDD erfolgen.<br />
5.4.1 Scheduling<br />
Zunächst werden Verfahren <strong>für</strong> das zur Differenzierung hinsichtlich der Verzögerung notwendige<br />
Scheduling betrachtet. Neben der statischen Verzögerungspriorisierung <strong>und</strong> den FQ-Verfahren,<br />
die bereits in Abschnitt 3.2.1.1 vorgestellt wurden, spielen unter den gegebenen Randbedingungen<br />
vor allem Mechanismen eine Rolle, die speziell zur Unterstützung proportionaler<br />
Differenzierung entwickelt wurden.<br />
5.4.1.1 Statische Prioritäten<br />
Als einfaches Verfahren, um eine relative Differenzierung v. a. im Hinblick auf Verzögerungen<br />
zu realisieren, bietet sich eine statische Priorisierung bei der Abarbeitung von Paketen aus<br />
unterschiedlichen Klassen an. Ein solches Scheduling wird z. B. im Rahmen von DiffServ<br />
(siehe Abschnitt 3.3.3) vorgeschlagen, um Verkehr der EF-Klasse, die hauptsächlich <strong>für</strong> echtzeitkritische<br />
Anwendungen wie VoIP gedacht ist, von AF- <strong>und</strong> BE-Verkehr zu trennen [143].<br />
Solange der Anteil des priorisierten Verkehrs gering ist, sind statische Prioritäten eine attraktive<br />
Lösung, da sie einfach zu implementieren sind – viele Router bieten eine priorisierte<br />
Behandlung bereits als Option an – <strong>und</strong> keine weiteren Parameter benötigen. Wenn allerdings<br />
dieser Anteil signifikant ist, kann die statische Priorisierung dazu führen, dass Klassen mit niederer<br />
Priorität stärker benachteiligt werden als gewünscht – bis hin zu einem völligen Aushungern<br />
dieser Klassen. Dies kann nur dann ausgeschlossen werden, wenn der Zugang zu den<br />
Klassen mit höherer Priorität mit Hilfe einer Annahmesteuerung beschränkt wird, was aber<br />
den hier zugr<strong>und</strong>e liegenden Voraussetzungen gemäß Abschnitt 5.1 widersprechen würde.<br />
Darüber hinaus kann das Fehlen von Parametern auch als Nachteil ausgelegt werden, da dem<br />
Netzbetreiber keinerlei Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Negative Auswirkungen<br />
sind z. B. in Fällen denkbar, in denen ein Benutzer aus einer ganzen Reihe von Klassen<br />
wählen kann, die im Netz durch statische Prioritäten differenziert werden. Hier ist allgemein