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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 26 –<br />

• Anwendung: Eine Aggregation von Verkehrsflüssen, die zur gleichen Anwendung (z. B.<br />

WWW, FTP oder telnet) gehören, stellt eine gegenüber der Aggregation gemäß Transportprotokoll<br />

verfeinerte Variante dar. Eine Identifikation von Anwendungen ist dabei in vielen<br />

Fällen über bekannte Portnummern im Kopf von PDUs des Transportprotokolls möglich.<br />

Diese Aggregationsform wird z. B. im Zusammenhang mit Class-Based Queueing (CBQ)<br />

vorgeschlagen [110] (siehe Abschnitt 3.2.1.1).<br />

• Dienstgüteklasse: In diesem Fall wird die Zugehörigkeit zu einer Klasse direkt vom Benutzer<br />

eingestellt oder am Netzrand aus der Verkehrscharakteristik abgeleitet (z. B. mit Hilfe<br />

eines Leaky Bucket, siehe Abschnitt 3.2.2) <strong>und</strong> in einem speziell da<strong>für</strong> verwendeten Feld<br />

des IP-Protokollkopfes eingetragen. Diese Form der Aggregation, die allein zur differenzierten<br />

Behandlung im Hinblick auf die Dienstgüte durchgeführt wird, ist die in DiffServ-<br />

Netzen vorherrschende (siehe Abschnitt 3.3.3). Im Gegensatz zu den o. g. Aggregationskriterien<br />

ist es hierbei prinzipiell möglich, dass einzelne Pakete eines Verkehrsflusses unterschiedlichen<br />

Aggregaten zugeordnet werden.<br />

Aggregation bringt in verschiedener Hinsicht eine Vereinfachung mit sich. Wenn <strong>für</strong> einen<br />

Verkehrsstrom Reservierungen vorgenommen werden, ist dazu jeweils ein gewisser Aufwand<br />

<strong>für</strong> Signalisierung <strong>und</strong> Speicherung der Zustandsinformationen in den Netzknoten erforderlich.<br />

Verzichtet man auf Aggregation, fällt dieser Aufwand <strong>für</strong> jeden Verkehrsfluss an, was im<br />

Kernnetz zu Skalierungsproblemen führt [86]. Eine weitere Vereinfachung ergibt sich, wenn –<br />

je nach Ausprägung der Architektur – auf Angaben des Endnutzers zu seinem Verkehrsprofil<br />

ganz oder teilweise verzichtet wird <strong>und</strong> statt dessen die zur Bereitstellung von Dienstgüte<br />

erforderlichen Kenntnisse über die Verkehrscharakteristik des aggregierten Stroms aus Messungen<br />

abgeleitet werden.<br />

Aggregation bedeutet – ungeachtet des <strong>für</strong> die Zusammenfassung gewählten Kriteriums –, dass<br />

alle Pakete, die zu einem aggregierten Verkehrsstrom gehören, prinzipiell gleich behandelt<br />

werden bis zu dem Punkt, an dem wieder eine Deaggregation stattfindet [55]. Gleichbehandlung<br />

heißt im Hinblick auf die Dienstgüte vor allem auch, dass zugr<strong>und</strong>e liegende Leistungsmaße<br />

auf den aggregierten Strom bezogen werden. Dies kann sich <strong>für</strong> einzelne Verkehrsflüsse<br />

nachteilig auswirken, wie die beiden folgenden Beispiele verdeutlichen:<br />

• Wird garantiert, dass die Verlustwahrscheinlichkeit eine bestimmte Größe nicht überschreitet,<br />

so kann es trotzdem vorkommen, dass einzelne Verkehrsflüsse z. B. aufgr<strong>und</strong> einer<br />

ungünstigeren Verkehrscharakteristik eine höhere Verlustwahrscheinlichkeit erfahren [160].<br />

• Liegen Bandbreitereservierungen <strong>für</strong> die einzelnen Verkehrsflüsse vor, die im Zuge der<br />

Aggregation zu einer Reservierung der Summenbandbreite zusammengefasst werden, tritt<br />

u. U. eine starke Benachteiligung von Verkehrsflüssen, deren Sender im Überlastfall die<br />

Senderate reduziert, gegenüber nicht adaptiven Flüssen im gleichen aggregierten Strom auf.

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