Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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güte möglichst gut wiederspiegeln. Gleichzeitig sollen die Maße aber auch als Optimierungskriterien<br />
(z. B. aus der Sicht eines Netzbetreibers) anwendbar sein. Somit spielen auch die<br />
Messbarkeit in einem realen Netz sowie die Möglichkeit, die jeweiligen Effekte <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />
auf den verschiedenen Ebenen der Kommunikation zu erklären, eine Rolle.<br />
In den folgenden Abschnitten sollen in Anlehnung an [32] Metriken auf unterschiedlichen<br />
Ebenen vorgestellt werden, angefangen von der Paketebene bis hinauf zur Anwendungs- <strong>und</strong><br />
Nutzerebene. Insbesondere in letzterem Fall ist festzustellen, dass die Metriken eng verknüpft<br />
sind mit bestimmten Modellen. Dies heißt einerseits, dass solche Metriken nur dann betrachtet<br />
werden können, wenn ein entsprechendes Verkehrsmodell einer höheren Ebene bei der Leistungsuntersuchung<br />
zum Einsatz kommt, was entsprechend den Ausführungen in Abschnitt<br />
4.2 auch mit Nachteilen verb<strong>und</strong>en sein kann. Andererseits spricht es auch da<strong>für</strong>, Verkehrsmodelle<br />
zu verwenden, die über eine Betrachtung von Paket- <strong>und</strong> Büschelebene hinausgehen,<br />
wenn dadurch eine Beurteilung der Qualität aus Nutzersicht erst möglich wird.<br />
Ähnlich wie bei der Verkehrsmodellierung kann oberhalb der Paketebene (Abschnitt 4.3.1)<br />
wieder gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen elastischem Verkehr (Abschnitt 4.3.2) <strong>und</strong> echtzeitkritischem<br />
Verkehr (Abschnitt 4.3.3) unterschieden werden, wobei diese Trennung wieder aufgehoben<br />
wird, wenn es um Möglichkeiten zur Bestimmung einer subjektiven Dienstgüte (Abschnitt<br />
4.3.4) geht. Darüber hinaus wird in Abschnitt 4.3.5 verdeutlicht, dass in vielen Fällen neben<br />
den üblichen stationären Maßen auch eine Betrachtung unter Berücksichtigung transienter<br />
Vorgänge von Nutzen sein kann.<br />
4.3.1 Gr<strong>und</strong>legende Leistungsmaße<br />
Als gr<strong>und</strong>legende Leistungsmaße können im Zusammenhang mit paketvermittelnden Netzen<br />
solche bezeichnet werden, die sich auf die Paketebene beziehen. Dazu gehören in erster Linie<br />
folgende Metriken:<br />
• Paketverlustwahrscheinlichkeit 8 : Dabei kann unterschieden werden zwischen Verlusten,<br />
die in einem Netzknoten (z. B. einem Router) stattfinden, <strong>und</strong> solchen, die im Endgerät auftreten<br />
(z. B. im Fall von Echtzeitanwendungen in dem Fall, dass ein Paket verspätet<br />
ankommt). Darüber hinaus ist eine Unterteilung möglich in Verluste, die aktiv herbeigeführt<br />
wurden (z. B. durch spezielle Verwerfungsmechanismen), <strong>und</strong> Verluste, die zwangsläufig<br />
aufgr<strong>und</strong> von Ressourcenmangel (z. B. Pufferüberlauf) aufgetreten sind.<br />
• Paketverzögerung: Statistisch relevante Größen sind Mittelwert, Verteilung <strong>und</strong> Quantile<br />
der Paketverzögerung, die im Wesentlichen aufgeteilt werden kann in die konstante Aus-<br />
8 Streng genommen muss zwischen Verlustwahrscheinlichkeit <strong>und</strong> Verlusthäufigkeit unterschieden werden, je<br />
nach dem, ob es sich um eine a priori bestimmbare Größe oder um einen aus Messungen (a posteriori) gewonnenen<br />
Wert handelt. Im Rahmen dieser Arbeit wird aber entsprechend dem in der Literatur üblichen Sprachgebrauch stets<br />
von Verlustwahrscheinlichkeit gesprochen.