Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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– 153 –<br />
10 0<br />
10 0<br />
Klasse 0<br />
Fristüberschreitungswahrscheinlichkeit<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
Klasse 0<br />
WEDD ohne LPD<br />
WEDD mit LPD<br />
statische Priorisierung<br />
Klasse 1<br />
Fristüberschreitungswahrscheinlichkeit<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
10 -5<br />
Klasse 1<br />
ohne LPD<br />
mit LPD<br />
10 -4<br />
0.1 1 10<br />
Verhältnis der mittleren Ankunftsraten (m 1 / m 0 )<br />
10 -6<br />
0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5<br />
Angebot<br />
Bild 6.8: Einfluss von LPD bei variabler Bild 6.9: Einfluss von LPD in Abhängigkeit<br />
Lastverteilung <strong>für</strong> A = 0.95<br />
vom Angebot <strong>für</strong> m 1 = m 0<br />
verworfen werden, bringt es also bereits bei Betrachtung eines einzelnen Knotens deutliche<br />
Vorteile, wenn solche Pakete frühzeitig verworfen werden. In einem Netzszenario mit mehreren<br />
Knoten ist sogar noch eine Verstärkung dieses Effekts zu erwarten.<br />
Zum anderen fällt auf, dass im System ohne Verwerfung mit steigendem Anteil von Verkehr<br />
der Klasse 1 das Verhältnis der Überschreitungswahrscheinlichkeiten abnimmt. Der Gr<strong>und</strong> ist<br />
darin zu sehen, dass bei einer insgesamt hohen Überschreitungswahrscheinlichkeit selbst bei<br />
der extremsten Form der Besserstellung von Klasse 1, nämlich der statischen Priorisierung, ab<br />
einem gewissen Lastpunkt das Verhältnis p 0<br />
⁄ p 1 den Wert 10 überschreitet. Somit kann auch<br />
WEDD in diesem Bereich keine stärkere Differenzierung erreichen. Allerdings wird deutlich,<br />
dass bei WEDD die Unterschreitung des gewünschten Abstands bereits früher einsetzt als bei<br />
der statischen Priorisierung. Dies hängt wesentlich mit dem Sicherheitsabstand zusammen, der<br />
in Abschnitt 6.1.3.2 untersucht wird.<br />
Die drastische Erhöhung der Fristüberschreitungswahrscheinlichkeiten beider Klassen um<br />
etwa den Faktor 10 im Fall von WEDD ohne LPD zeigt sich auch bei der Variation des<br />
Gesamtangebots (Bild 6.9). Sie tritt insbesondere auch schon bei kleineren Werten von A auf.<br />
Da ohne LPD der WEDD-Mechanismus keine aktive Verwerfung vornimmt, kommt es <strong>für</strong><br />
A ≥ 1 – unabhängig von der Puffergröße – zu Verlusten am Puffereingang (in Bild 6.9 nicht<br />
dargestellt), die ohne zusätzliche Maßnahmen beide Klassen gleichermaßen treffen (siehe<br />
Abschnitt 6.1.3.5). Von den Paketen, die im Puffer Platz finden, überschreiten in diesem Angebotsbereich<br />
alle Pakete der Klasse 0 ihre Frist, während diejenigen der Klasse 1 eine Überschreitungswahrscheinlichkeit<br />
von 10% erfahren. Somit gilt – zumindest im betrachteten Fall<br />
mit m 1 = m 0 – die Aussage, dass WEDD auch ohne LPD-Option über den gesamten Angebotsbereich<br />
seiner Gr<strong>und</strong>anforderung der proportionalen Differenzierung von Überschreitungswahrscheinlichkeiten<br />
gerecht wird.