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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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Die genannten Protokolle sowie weitere Verkehrslenkungsverfahren in IP-Netzen sind z. B. in<br />

[76, 122] beschrieben. Eine umfassende Betrachtung von Verkehrslenkungsverfahren <strong>für</strong> verschiedene<br />

Netztypen inklusive einer Klassifikation liefern [18, 257].<br />

3.2.5.2 Dienstgüteorientierte Verkehrslenkung<br />

Viele klassische Verkehrslenkungsverfahren in IP-Netzen bieten durch ihre Fähigkeit zur<br />

Anpassung an den aktuellen Netzzustand bereits eine Möglichkeit, Dienstgüte aktiv zu verbessern.<br />

Von dienstgüteorientierter Verkehrslenkung (QoS routing, QoSR) kann jedoch erst<br />

gesprochen werden, wenn eine Bereitstellung differenzierter Dienstgüte unterstützt wird. Einfache<br />

Formen, die eine relative Differenzierung ermöglichen, finden sich teilweise als Option<br />

in etablierten Verfahren. So bietet OSPF die Möglichkeit, den Wert des ToS-Feldes im IP-<br />

Paketkopf bei der Verkehrslenkung mit einzubeziehen <strong>und</strong> somit unterschiedliche Wege <strong>für</strong><br />

Pakete mit gleichem Ziel, aber unterschiedlichem ToS-Wert festzulegen (ToS routing). Meist<br />

wird der Begriff QoSR allerdings erst im Zusammenhang mit der Gewährung absoluter Garantien<br />

verwendet, d. h. wenn verlangt wird, dass sich die Verkehrslenkung an harten Randbedingungen<br />

in Form von konkreten Dienstgüteanforderungen orientiert [80]. In diesem Fall ist<br />

QoSR als ein Spezialfall der anforderungsbezogenen Verkehrslenkung (constraint-based routing)<br />

zu sehen, bei der jede Route bestimmten vorgegebenen Kriterien genügen muss.<br />

Das auf absoluten Garantien basierende QoSR berücksichtigt im einfachsten Fall nur Bandbreiteanforderungen.<br />

Weiter gehende Lösungen sind in der Lage, auch Maximalwerte der Verzögerung<br />

einzuhalten. Dabei muss entsprechend den Ausführungen in Abschnitt 3.1.6 zusätzlich<br />

unterschieden werden, ob die Anforderungen nur auf einen Abschnitt bezogen (link constraint)<br />

oder als Ende-zu-Ende-Bedingungen (path constraint) interpretiert werden. Die<br />

Erfüllung dieser Anforderungen, verb<strong>und</strong>en mit dem Ziel einer effizienten Nutzung der zur<br />

Verfügung stehenden Ressourcen, führt auf sehr komplexe Optimierungsprobleme. Zusätzlich<br />

gilt es, einen Kompromiss zwischen Effizienz <strong>und</strong> Realisierungsaufwand zu finden. Daneben<br />

spielen bei der Entwicklung von QoSR-Verfahren protokolltechnische Fragen, z. B. bzgl. der<br />

Zusammenarbeit mit Reservierungsprotokollen, sowie Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Zustandshaltung eine Rolle.<br />

Vorschläge <strong>für</strong> QoSR existieren sowohl im Interdomain- als auch im Intradomainbereich,<br />

wobei in letzterem wiederum OSPF als Ausgangspunkt <strong>für</strong> Erweiterungen dienen kann [9].<br />

Eine Übersicht <strong>und</strong> Klassifizierung von QoSR-Verfahren ist in [67] zu finden.<br />

3.2.5.3 QoSR ohne lokale Dienstgütemechanismen in Netzknoten<br />

QoSR ist allgemein als Ergänzung zur Verwendung entsprechender Bedien- <strong>und</strong> Pufferverwaltungsstrategien<br />

in Routern zu sehen. Wenn Dienstgüteparameter auf aggregierte Verkehrsströme<br />

bezogen werden <strong>und</strong> vor allem wenn nur eine relative Differenzierung mit wenigen

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