Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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Dies bedeutet, dass es bei diesem Verfahren nicht notwendig ist, <strong>für</strong> N i eine eigene Zählervariable<br />
zu führen. Um außerdem eine doppelte Multiplikation zu vermeiden, wie sie bei Anwendung<br />
der Gleichungen (5.7) <strong>und</strong> (5.9) auftreten würden, bietet es sich an, direkt P i = M i ⋅ β<br />
als Variable anstelle von einzuführen <strong>und</strong> regelmäßig zu aktualisieren:<br />
M i<br />
⎧<br />
⎪ ( 1 – β) ⋅ P<br />
P i<br />
' falls Paket fristgerecht abgearbeitet<br />
i<br />
= ⎨<br />
⎪ ( 1 – β) ⋅ P i ' + β falls Frist überschritten<br />
⎩<br />
(5.10)<br />
Der Schätzwert E i () t ist dann identisch mit dem aktuellen Wert von P i . Aus Gleichung (5.10)<br />
wird deutlich, dass es sich bei diesem Verfahren um eine Anwendung des bekannten Autoregressionsprinzips<br />
handelt <strong>und</strong> somit eine exponentiell abfallende Gewichtung von Überschreitungsereignissen<br />
in der Vergangenheit stattfindet.<br />
Alternativ dazu kann ein schwellenbasierter Mechanismus eingesetzt werden, bei dem eine<br />
Reduktion von M i <strong>und</strong> N i in größeren Abstanden durchgeführt wird, z. B. wenn N i einen<br />
bestimmten Wert Nˆ erreicht hat. Folglich wird die Reduktion durch einen größeren Wert βˆ<br />
bestimmt (z. B. βˆ = 0.5). Da <strong>für</strong> WEDD nicht die Absolutwerte von E i<br />
() t ausschlaggebend<br />
sind, besteht außerdem eine Verbesserungsmöglichkeit darin, bei Erreichen des Schwellwerts<br />
Nˆ nicht beide Zähler der jeweiligen Klasse zu reduzieren, sondern nur den jeweiligen Zähler<br />
M i<br />
( oder ), der die Schwelle erreicht hat. Um aber das Verhältnis der Schätzwerte beizubehalten,<br />
muss diese Reduktion dann auch <strong>für</strong> den entsprechenden Zähler in allen anderen Klassen<br />
durchgeführt werden.<br />
Darüber hinaus gibt es noch weitere Optionen bei der Realisierung der Häufigkeitsabschätzung:<br />
• Anstatt die Pakete zu zählen, besteht die Möglichkeit, aggregierte Paketlängen zu summieren.<br />
Allerdings ist nur in extremen Szenarien (z. B. bei stark erhöhtem Anteil von kurzen<br />
Paketen in temporären Überlastsituationen) ein wahrnehmbarer Einfluss auf die resultierenden<br />
Verwerfungswahrscheinlichkeiten zu erwarten.<br />
• Mit könnten nicht nur aufgr<strong>und</strong> einer Fristüberschreitung verworfene Pakete, sondern<br />
M i<br />
N i<br />
gleichzeitig auch Pakete gezählt werden, die aufgr<strong>und</strong> eines Pufferüberlaufs verloren gehen.<br />
Damit kann in Fällen geringer Pufferkapazität mit einer resultierenden Verlustwahrscheinlichkeit<br />
am Puffereingang, die in der Größenordnung der Fristüberschreitungen liegt, verhindert<br />
werden, dass die Unterschiede der Gesamtverluste in den einzelnen Klassen zu<br />
gering sind.