Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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durchzuführen wie in Netzen mit Mehrkanal-Durchschaltevermittlung, nämlich durch Aufsummieren<br />
der Bandbreite einzelner Verbindungen <strong>und</strong> Vergleich mit der zur Verfügung stehenden<br />
Kapazität. An die Stelle der Kanalbandbreiten in durchschaltevermittelnden Netzen<br />
tritt im Fall von paketvermittelnden Netzen <strong>und</strong> Verkehrsströmen mit variabler Bitrate die<br />
effektive Bandbreite als Maß <strong>für</strong> den Ressourcenbedarf. Diese hängt von verschiedenen Faktoren<br />
ab. Dazu zählen in erster Linie die Charakteristik des Verkehrsstroms (z. B. mittlere Rate,<br />
Spitzenrate), aber auch die einzuhaltenden Dienstgüteparameter (z. B. Zielverlustwahrscheinlichkeit)<br />
sowie die Eigenschaften des zugr<strong>und</strong>e liegenden Systems (z. B. Abarbeitungsdisziplin).<br />
Die Schwierigkeit liegt nun allerdings in der Bestimmung der effektiven Bandbreite, die<br />
in der Praxis meist nur approximativ erfolgen kann. Außerdem tritt das Problem auf, dass die<br />
effektive Bandbreite, wie z. B. in [36] gezeigt, von der aktuellen Verkehrszusammensetzung<br />
(traffic mix) abhängt <strong>und</strong> sich somit während der Dauer einer Verbindung ändern kann.<br />
Neben der Unterteilung in direkte <strong>und</strong> indirekte Verfahren ist es sinnvoll, zwischen Mechanismen<br />
zu unterscheiden, die allein die im Verkehrsvertrag festgelegten Parameter bzgl. der Charakteristik<br />
eines Verkehrsstroms berücksichtigen, <strong>und</strong> solchen, bei denen auch die Ergebnisse<br />
von aktuellen Messungen von Verkehrs- oder Leistungsparametern einfließen. Gemessen werden<br />
dabei häufig Mittelwert, Varianz oder auch Verteilung der Ankunftsrate von Paketen in<br />
bestimmten Intervallen bzw. Verlustraten oder Warteschlangenlängen. Zur einzigen Möglichkeit<br />
werden auf Messungen beruhende Verfahren dann, wenn beim Verbindungsaufbau keine<br />
Parameter festgelegt werden oder der betreffende Knoten gar nicht explizit in die zum Verbindungsaufbau<br />
erforderliche Signalisierung einbezogen wird. Dies ist z. B. der Fall, wenn es um<br />
eine Annahmesteuerung <strong>für</strong> TCP-Verbindungen geht [188]. Einen ausführlichen Überblick<br />
über messbasierte CAC-Verfahren geben [51, 252].<br />
Das Sek<strong>und</strong>ärziel von CAC-Verfahren neben der Einhaltung von vereinbarten Dienstgüteparametern<br />
besteht in einer möglichst effizienten Auslastung der Ressourcen. Wenn lediglich eine<br />
Dienstklasse vorliegt, also alle Verbindungen die gleichen Anforderungen haben, bedeutet<br />
dies, durch Ausnutzung von statistischem Multiplexen möglichst viele Verbindungen anzunehmen,<br />
sodass die geforderten Werte <strong>für</strong> die Dienstgüteparameter gerade noch eingehalten werden.<br />
Im Fall von differenzierter Dienstgüte mit mehreren QoS-Klassen hingegen bietet sich ein<br />
breites Spektrum von möglichen Optimierungszielen, da in den verschiedenen Klassen nicht<br />
nur unterschiedliche Anforderungen bzgl. Leistungsmaßen wie Verlustwahrscheinlichkeiten<br />
existieren, sondern auch die resultierenden Blockierungswahrscheinlichkeiten auf Verbindungsebene<br />
potenziell unterschiedlich sind, vielleicht sogar unterschiedlich sein sollen. Die<br />
sich daraus ergebenden Strategien sind Teil des im nächsten Abschnitt behandelten Netzressourcenmanagements.