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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 123 –<br />

EDD unter den gegebenen Randbedingungen (keine Begrenzung des Angebots durch eine<br />

Annahmesteuerung) die Wahrscheinlichkeit<br />

p i<br />

, dass die Frist <strong>und</strong> damit die maximale Verzögerung<br />

<strong>für</strong> ein Paket überschritten wird, in allen Klassen gleich ist, können bei WEDD unterschiedliche<br />

Überschreitungswahrscheinlichkeiten erzwungen werden. Die Formulierung dieser<br />

Regel verwendet dabei das Modell zur proportionalen Differenzierung von Dovrolis [88]:<br />

p i<br />

----<br />

p j<br />

=<br />

w i<br />

-----<br />

w j<br />

(5.1)<br />

Das Verhältnis der Überschreitungswahrscheinlichkeiten folgt also dem Verhältnis vorgegebener<br />

Gewichtungsparameter , wobei ein geringerer Wert von eine geringere Überschreitungswahrscheinlichkeit<br />

<strong>und</strong> damit – bei gleicher Maximalverzögerung – eine höhere Dienstgüte<br />

anzeigt.<br />

In Analogie zu der in Abschnitt 3.2.1.1 genannten EDD-Erweiterung STE [216] besteht außerdem<br />

auch bei WEDD die Möglichkeit, Pakete zu verwerfen, die ihre Frist überschritten haben.<br />

Diese Option wird im Folgenden als LPD (late packet discard) bezeichnet. Sie ist insbesondere<br />

dann Gewinn bringend, wenn – wie im Fall von Echtzeitanwendungen mit Ausspielpuffer –<br />

verspätete Pakete ohnehin im Endgerät verworfen werden würden. Damit ist WEDD in der<br />

Lage, sowohl eine Verzögerungs- als auch eine Verlustdifferenzierung zu realisieren <strong>und</strong> stellt<br />

daher eine Lösung <strong>für</strong> ein integriertes Scheduling <strong>und</strong> Puffermanagement dar. Als Vorteil z. B.<br />

gegenüber Lösungen mit statischer Priorisierung ist dabei zu werten, dass der Grad der Differenzierung<br />

über entsprechende Parameter eingestellt werden kann, <strong>und</strong> zwar getrennt <strong>für</strong> Verzögerungs-<br />

<strong>und</strong> Verlustdifferenzierung. Dies ist besonders auch im Hinblick auf Echtzeitverkehr<br />

interessant. Denn dort sind, wie in Abschnitt 4.3.3 verdeutlicht wurde, Verluste <strong>und</strong> Verzögerungen<br />

zwei Formen von Qualitätsbeeinträchtigungen, die vom Nutzer auf<br />

unterschiedliche Weise wahrgenommen werden.<br />

Die proportionale Verlustdifferenzierung kann – mit gewissen Einschränkungen – auch auf<br />

TCP-Verkehr angewandt werden. Im Fall ungesättigter Quellen gilt unter der Bedingung unabhängiger<br />

Verluste näherungsweise, dass die mittlere Senderate proportional zum Kehrwert der<br />

Wurzel aus der Verlustwahrscheinlichkeit ist [190, 212]. Dieses Gesetz kann auch als Approximation<br />

<strong>für</strong> den Fall korrelierter Verluste, wie sie z. B. bei WEDD auftreten, angewandt werden<br />

(vgl. Anhang B.1.2). Wird außerdem angenommen, dass sich mittlere Senderate <strong>und</strong> mittlerer<br />

Nutzdurchsatz nur geringfügig unterscheiden, ist es damit möglich, das Verhältnis der Mittelwerte<br />

g i <strong>und</strong> g j <strong>für</strong> den Nutzdurchsatz pro Verbindung in zwei Klassen i bzw. j direkt über<br />

die Gewichtungsparameter einzustellen, wenn in beiden Klassen gleiche Werte <strong>für</strong> die maximale<br />

Verzögerung gewählt werden (d. h. = ):<br />

w i<br />

δ i<br />

δ j<br />

w i<br />

g<br />

---- i<br />

g j<br />

=<br />

w j<br />

-----<br />

w i<br />

(5.2)

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