Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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– 31 –<br />
Damit garantiert GPS eine vom jeweiligen Gewichtungsfaktor abhängige Mindestbedienrate<br />
<strong>für</strong> jede der K Warteschlangen:<br />
R i<br />
() t<br />
φ i<br />
≥ -------------- ⋅<br />
K – 1<br />
C<br />
φ j<br />
∑<br />
j = 0<br />
(3.3)<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Eigenschaft eignet sich GPS besonders zur Differenzierung hinsichtlich des<br />
Durchsatzes bei der Anwendung auf einzelne Verkehrsflüsse.<br />
Wie im Falle von PS handelt es sich allerdings auch bei GPS um ein theoretisches Modell, das<br />
sich angesichts der Tatsache, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine Warteschlange bedient werden<br />
kann <strong>und</strong> die Bedienung von Paketen nicht unterbrochen werden kann, nicht exakt implementieren<br />
lässt. Jedoch wurde im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Verfahren entwickelt, die eine<br />
mehr oder weniger genaue Nachbildung der Funktionsweise von GPS unter realen Bedingungen<br />
erlauben. Als bekanntester Vertreter ist dabei Weighted Fair Queueing (WFQ) 3 zu nennen<br />
[84]. Bei WFQ wird unter den wartenden Paketen dasjenige als nächstes ausgewählt, dessen<br />
Bedienung im entsprechenden GPS-System zuerst abgeschlossen wäre, falls nach dem Beginn<br />
der Bedienung keine anderen Pakete mehr ankommen würden [279]. Andere bekannte Verfahren,<br />
die sich entweder durch eine genauere Nachbildung des GPS-Modells oder durch einfache<br />
Implementierbarkeit auszeichnen, sind z. B. WF 2 Q(worst case fair weighted fair queueing)<br />
[25], SCFQ (self-clocked fair queueing) [115], VC (virtual clock) [280], WRR (weighted<br />
ro<strong>und</strong> robin) [152] <strong>und</strong> DRR (deficit ro<strong>und</strong> robin) [253].<br />
Fristenbasierte Verfahren<br />
Im Gegensatz zu FQ-Verfahren zielen fristenbasierte Mechanismen nicht auf eine garantierte<br />
Mindestbandbreite, sondern auf eine Begrenzung der Paketverzögerung ab <strong>und</strong> eignen sich<br />
dadurch besonders <strong>für</strong> die differenzierte Behandlung von echtzeitkritischem Verkehr. Bei der<br />
in [141, 179] vorgeschlagenen <strong>und</strong> in vielen Anwendungsbereichen eingesetzen Strategie Earliest<br />
Deadline First (EDF), auch als Earliest Due Date (EDD) bezeichnet, können <strong>für</strong> jede<br />
Klasse unterschiedliche maximale Verzögerungen (delay bo<strong>und</strong>s)<br />
angegeben werden. Bei<br />
Ankunft wird jedem Paket ein Zeitstempel (tag) zugeordnet, der eine Frist (deadline, due date)<br />
beinhaltet. Diese entspricht der Summe von Ankunftszeit <strong>und</strong> maximaler Verzögerung. Der<br />
Scheduling-Mechanismus versucht nun, eine Überschreitung der maximalen Verzögerung zu<br />
verhindern, indem die Pakete in der Reihenfolge steigender Fristen abgearbeitet werden.<br />
In [113] wird gezeigt, dass EDD die optimale Strategie darstellt, wenn es um das Scheduling<br />
einzelner Verkehrsflüsse geht, deren Verkehrsparameter durch einen Quellflusskontrollmecha-<br />
δ i<br />
3 Weitere in der Literatur vorzufindende Bezeichnungen <strong>für</strong> WFQ sind PGPS (packet-by-packet generalized<br />
processor sharing) [217] sowie PFQ (packet-by-packet fair queueing) [115].