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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 106 –<br />

breitungsverzögerung (propagation delay) sowie die variable Verzögerung durch Pufferung<br />

in den Netzknoten (queueing delay). Hinzu kommen noch eventuelle Verzögerungen in den<br />

Endgeräten.<br />

• Verzögerungsschwankung (jitter): Dieses vor allem im ATM-Umfeld häufig verwendete<br />

<strong>und</strong> dort auch als Cell Delay Variation (CDV) bezeichnete Maß kann am einfachsten aus<br />

der Verteilung der Paketverzögerung abgeleitet werden. Daneben gibt es auch andere Definitionen<br />

der Verzögerungsschwankung, denen bestimmte Messverfahren zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

sind [16].<br />

Außer diesen Metriken sind auf der Paketebene auch systembezogene Maße wie die Auslastung<br />

von Links oder Warteschlangenlängen von Bedeutung. Diese sind, obgleich die oben<br />

genannten Maße eng mit ihnen zusammenhängen, <strong>für</strong> den Nutzer nicht direkt sichtbar. Sie<br />

spielen aber <strong>für</strong> den Netzbetreiber eine große Rolle, weil sie Aussagen über Effizienz <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />

des Netzes zulassen. In diesem Zusammenhang ist auch die effektive Bandbreite<br />

zu nennen. Mit Hilfe dieser auch als äquivalente Bandbreite oder effektive Bedienrate<br />

bezeichneten Größe kann angegeben werden, welche Kapazität bereitgestellt werden muss, um<br />

einen bestimmten Wert eines primären Leistungsmaßes, z. B. eine vorgegebene Verlustwahrscheinlichkeit,<br />

zu erreichen. Damit handelt es sich bei der effektiven Bandbreite um ein Sek<strong>und</strong>ärmaß,<br />

das vor allem in Bezug auf Netzdimensionierung, Verbindungsannahmesteurung <strong>und</strong><br />

Entgelterhebung von großer Bedeutung ist. Im Gegensatz zu den Primärmaßen kann die effektive<br />

Bandbreite in einem System oder einem Simulationsmodell nicht direkt gemessen werden,<br />

sondern muss aus dem analytisch oder simulativ bestimmten Zusammenhang zwischen Kapazität<br />

<strong>und</strong> Verlustwahrscheinlichkeit oder Durchlaufzeitverteilung gewonnen werden [31].<br />

Die klassischen Maße, die sich auf die Paketebene beziehen, haben weiterhin ihre Bedeutung.<br />

Dies gilt nicht zuletzt deshalb, weil im Netz nur die IP-Schicht sichtbar ist <strong>und</strong> somit dort nur<br />

diese Maße bestimmt <strong>und</strong> z. B. <strong>für</strong> adaptive Verkehrsmanagement-Mechanismen genutzt werden<br />

können. Außerdem sind diese Maße von einer konkreten Anwendung <strong>und</strong> einem bestimmten<br />

Modell unabhängig <strong>und</strong> damit universell einsetzbar. Für eine Beschreibung der Leistungsfähigkeit<br />

eines Systems reichen sie aber nicht aus, weil sie nur ungeeignet die Dienstgüte wiederspiegeln,<br />

wie sie vom Nutzer schließlich wahrgenommen wird.<br />

4.3.2 Kenngrößen <strong>für</strong> elastischen Verkehr<br />

Im Fall von elastischem Verkehr, der auf der Verwendung von TCP basiert, ist es einerseits<br />

notwendig, die Eigenschaften von TCP wie z. B. seine Adaptivität an den Netzzustand zu<br />

modellieren (siehe Abschnitt 4.2.2), andererseits aber auch die Leistung aus der Sicht des<br />

TCP-Nutzers anzugeben. Die sich daraus ergebenden Metriken hängen allerdings stark von<br />

dem <strong>für</strong> TCP-Verkehr verwendeten Modell ab. Daher werden im Folgenden die relevanten

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