Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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breitungsverzögerung (propagation delay) sowie die variable Verzögerung durch Pufferung<br />
in den Netzknoten (queueing delay). Hinzu kommen noch eventuelle Verzögerungen in den<br />
Endgeräten.<br />
• Verzögerungsschwankung (jitter): Dieses vor allem im ATM-Umfeld häufig verwendete<br />
<strong>und</strong> dort auch als Cell Delay Variation (CDV) bezeichnete Maß kann am einfachsten aus<br />
der Verteilung der Paketverzögerung abgeleitet werden. Daneben gibt es auch andere Definitionen<br />
der Verzögerungsschwankung, denen bestimmte Messverfahren zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />
sind [16].<br />
Außer diesen Metriken sind auf der Paketebene auch systembezogene Maße wie die Auslastung<br />
von Links oder Warteschlangenlängen von Bedeutung. Diese sind, obgleich die oben<br />
genannten Maße eng mit ihnen zusammenhängen, <strong>für</strong> den Nutzer nicht direkt sichtbar. Sie<br />
spielen aber <strong>für</strong> den Netzbetreiber eine große Rolle, weil sie Aussagen über Effizienz <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />
des Netzes zulassen. In diesem Zusammenhang ist auch die effektive Bandbreite<br />
zu nennen. Mit Hilfe dieser auch als äquivalente Bandbreite oder effektive Bedienrate<br />
bezeichneten Größe kann angegeben werden, welche Kapazität bereitgestellt werden muss, um<br />
einen bestimmten Wert eines primären Leistungsmaßes, z. B. eine vorgegebene Verlustwahrscheinlichkeit,<br />
zu erreichen. Damit handelt es sich bei der effektiven Bandbreite um ein Sek<strong>und</strong>ärmaß,<br />
das vor allem in Bezug auf Netzdimensionierung, Verbindungsannahmesteurung <strong>und</strong><br />
Entgelterhebung von großer Bedeutung ist. Im Gegensatz zu den Primärmaßen kann die effektive<br />
Bandbreite in einem System oder einem Simulationsmodell nicht direkt gemessen werden,<br />
sondern muss aus dem analytisch oder simulativ bestimmten Zusammenhang zwischen Kapazität<br />
<strong>und</strong> Verlustwahrscheinlichkeit oder Durchlaufzeitverteilung gewonnen werden [31].<br />
Die klassischen Maße, die sich auf die Paketebene beziehen, haben weiterhin ihre Bedeutung.<br />
Dies gilt nicht zuletzt deshalb, weil im Netz nur die IP-Schicht sichtbar ist <strong>und</strong> somit dort nur<br />
diese Maße bestimmt <strong>und</strong> z. B. <strong>für</strong> adaptive Verkehrsmanagement-Mechanismen genutzt werden<br />
können. Außerdem sind diese Maße von einer konkreten Anwendung <strong>und</strong> einem bestimmten<br />
Modell unabhängig <strong>und</strong> damit universell einsetzbar. Für eine Beschreibung der Leistungsfähigkeit<br />
eines Systems reichen sie aber nicht aus, weil sie nur ungeeignet die Dienstgüte wiederspiegeln,<br />
wie sie vom Nutzer schließlich wahrgenommen wird.<br />
4.3.2 Kenngrößen <strong>für</strong> elastischen Verkehr<br />
Im Fall von elastischem Verkehr, der auf der Verwendung von TCP basiert, ist es einerseits<br />
notwendig, die Eigenschaften von TCP wie z. B. seine Adaptivität an den Netzzustand zu<br />
modellieren (siehe Abschnitt 4.2.2), andererseits aber auch die Leistung aus der Sicht des<br />
TCP-Nutzers anzugeben. Die sich daraus ergebenden Metriken hängen allerdings stark von<br />
dem <strong>für</strong> TCP-Verkehr verwendeten Modell ab. Daher werden im Folgenden die relevanten