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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 71 –<br />

Um einerseits eine Einhaltung der Anforderungen bestehender EF-Verkehrsflüsse bzgl. Verlust<br />

<strong>und</strong> Verzögerung zu erreichen <strong>und</strong> andererseits zu vermeiden, dass andere Dienstgüteklassen<br />

überhaupt keine Ressourcen mehr erhalten, ist zur Realisierung des Premium Service eine Verbindungsannahmesteuerung<br />

erforderlich. In [205] wird eine Architektur vorgeschlagen, bei der<br />

diese Funktion in einer zentralen Instanz, dem so genannten Bandwidth Broker (BB), lokalisiert<br />

ist. Dieser wird von den Randknoten konsultiert, wenn dort neue Dienstanforderungen<br />

vorliegen, die z. B. mit Hilfe eines RSVP-ähnlichen Protokolls vom Endgerät zum Netzrand<br />

geschickt wurden. Der BB entscheidet dann – evtl. auf der Basis von Messungen, die in den<br />

Kernnetzknoten vorgenommen wurden –, ob genügend Ressourcen vorliegen, um zusätzliche<br />

Premium-Service-Verkehrsflüsse zulassen zu können.<br />

Das BB-Konzept ist nicht auf den Premium Service beschränkt, sondern findet auch in weiter<br />

gehenden Architekturvorschlägen Anwendung [231, 263]. Dabei kann die Aufgabe des BBs<br />

allgemein in der Verwaltung von Regeln <strong>für</strong> das Verkehrsmanagement (policy control) gesehen<br />

werden. Dazu gehören auch die Regeln, die die Arbeitsweise der PHBs in den Kernnetzknoten<br />

definieren (z. B. die Parameter von Scheduling-Algorithmen). Für die Kommunikation von<br />

Netzknoten mit dem BB bietet sich der Einsatz des in [91] definierten COPS-Protokolls<br />

(common open policy service) an. Schließlich spielt der BB auch eine wichtige Rolle, wenn<br />

Verkehrsflüsse über mehrere DiffServ-Netzbereiche gehen. Hierzu ist ein Zusammenwirken<br />

der BBs in den verschiedenen Bereichen erforderlich [205, 263].<br />

3.3.3.4 Relative Dienstgüte innerhalb von DiffServ<br />

Die Definition der DiffServ-Architektur auf Basis der in Abschnitt 3.3.3.1 formulierten Kerngedanken<br />

<strong>und</strong> der in Abschnitt 3.3.3.2 genannten Gr<strong>und</strong>elemente bietet weitgehende Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Daher existiert eine Vielzahl von Vorschlägen, entweder als spezielle<br />

Ausprägungen der im vorigen Abschnitt beschriebenen vordefinierten Dienste <strong>und</strong> PHBs oder<br />

als Alternativlösungen ohne einheitlich festgelegte DSCPs, die sich in der IETF jedoch bislang<br />

nicht als Standard durchsetzen konnten. Gr<strong>und</strong>sätzliche Unterscheidungskriterien stellen die<br />

Verwendung einer Annahmesteuerung sowie der Einsatz von Quellflusskontrolle oder Verkehrsformung<br />

am Netzrand dar. Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Komponenten gibt<br />

Aufschluss über die der Architektur zugr<strong>und</strong>e liegende Dienstgütephilosophie.<br />

Die extremste Form bildet dabei der mit Hilfe von EF realisierbare Premium Service nach der<br />

Definition in [205], bei dem mit Hilfe einer Annahmesteuerung <strong>und</strong> entsprechender TC-Komponenten<br />

am Netzrand absolute Garantien angeboten werden.<br />

Beim Assured Service in seiner ursprünglichen Form [71] wird ebenfalls der DSCP-Wert am<br />

Netzrand eingestellt, um den im SLA vereinbarten absoluten Wert <strong>für</strong> die erwartete Kapazität<br />

zu erreichen. Ohne geeignete Mechanismen, um eine Annahme zu vieler SLAs mit entsprechend<br />

hohen Bandbreitanforderungen zu verhindern, erlangt dieser Wert jedoch automatisch

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