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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 119 –<br />

DSCP-Werte festgelegten PHBs oder PHB-Gruppen AF <strong>und</strong> EF (siehe Abschnitt 3.3.3.3)<br />

keine explizite Berücksichtigung. Das bedeutet, dass die hier definierten Regeln zur differenzierten<br />

Behandlung im DiffServ-Sinn als neue PHB-Gruppe anzusehen sind. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

besteht jedoch die Möglichkeit, eine Abbildung auf entsprechende AF-/EF-PHBs herzustellen.<br />

Eine weitere Eingrenzung stellt die Voraussetzung dar, dass keinerlei absolute Garantien gegeben<br />

werden sollen. Dies erlaubt den Verzicht auf einige Verkehrsmanagement-Funktionen. So<br />

wird angenommen, dass weder eine Quellflusskontrolle existiert, die z. B. nach dem Prinzip<br />

des Leaky Bucket Pakete abhängig von der Verkehrscharakteristik bestimmten Klassen zuordnet<br />

(siehe Abschnitt 3.2.2), noch eine Annahmesteuerung, durch die das Verkehrsaufkommen<br />

insgesamt begrenzt wird. Das hier betrachtete Schema sieht lediglich vor, die in den Netzknoten<br />

vorhandenen Ressourcen (gemäß Abschnitt 3.2.1) per Scheduling <strong>und</strong> Puffermanagement<br />

an aggregierte Verkehrsströme zu vergeben, sodass eine relative Differenzierung ermöglicht<br />

wird.<br />

Das Schema ist dabei nicht zwangsläufig auf das Kernnetz beschränkt, sondern kann bis hin<br />

zum Nutzer sichtbar sein, der aus einer Reihe von Dienstgüteklassen wählen kann. In diesem<br />

Fall muss durch ein Priority Pricing (siehe Abschnitt 3.2.6.5) sichergestellt werden, dass durch<br />

höhere Entgelte <strong>für</strong> Klassen mit besserer Behandlung ein Anreiz zur Benutzung der „schlechteren“<br />

Klassen geschaffen wird. Dabei ist auch vorstellbar, dass Nutzer (selbst oder mittels<br />

Anwendungen mit entsprechenden Adaptionsmechanismen) während einer Verbindung die<br />

Dienstgüteklasse wechseln, um schließlich die aus ihrer Sicht bestmögliche Kombination aus<br />

QoS <strong>und</strong> Preis zu finden (vgl. Bild 4.9 in Abschnitt 4.3.4). Der Fall, dass wie bei der Anwendung<br />

des Leaky Bucket aufeinander folgende Pakete des gleichen Verkehrsflusses mit ständig<br />

wechselnden DSCP-Werten markiert werden, soll jedoch hier nicht betrachtet werden.<br />

Eine weitere Voraussetzung, von der hier ausgegeangen werden soll, ist die häufig vorgeschlagene<br />

Trennung von elastischem <strong>und</strong> Echtzeitverkehr [86, 235, 242]. Der Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine solche<br />

Trennung liegt in den unterschiedlichen Anforderungen dieser beiden Verkehrsarten. Wie oben<br />

angedeutet, kann die Erkennung der Zugehörigkeit zu einer der beiden Verkehrsarten über die<br />

Kennzeichnung des Transportprotokolls im Kopf von IP-Paketen erfolgen. Dabei kann vereinfachend<br />

angenommen werden, dass elastischer Verkehr als Transportprotokoll TCP verwendet,<br />

während der in Echtzeitanwendungen erzeugte Verkehr UDP-basiert ist. Alternativ dazu können<br />

<strong>für</strong> die beiden Verkehrsarten unterschiedliche Bereiche <strong>für</strong> DSCP-Werte festgelegt werden,<br />

sodass bei der Klassifizierung im Kern nur noch der DSCP berücksichtigt werden muss.<br />

Zusätzlich zu der Möglichkeit, elastischen <strong>und</strong> echtzeitkritischen Verkehr zu trennen, sollen<br />

innerhalb jeder der beiden Verkehrsarten mehrere Dienstgüteklassen unterschieden werden.<br />

Damit ist es möglich, den gleichen Dienst (z. B. WWW oder VoIP) in unterschiedlicher Qualität<br />

anzubieten oder auf die Anforderungen verschiedener Dienste innerhalb der gleichen<br />

Gruppe (z. B. Echtzeitanwendungen mit unterschiedlich starken Verzögerungsanforderungen)

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