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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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– 125 –<br />

Das Verfahren wählt schließlich das erste Paket in der Klasse mit dem kleinsten Überlaststempel<br />

zur Bedienung aus. Auf diese Weise wird ein Regelmechanismus geschaffen, der am Ende<br />

da<strong>für</strong> sorgt, dass das Verhältnis der Überschreitungswahrscheinlichkeiten dem Verhältnis der<br />

Gewichtungsparameter folgt.<br />

Wird WEDD mit der Option LPD eingesetzt, so muss <strong>für</strong> jedes Paket, das bei der Auswahl zur<br />

Bedienung berücksichtigt wird, zunächst geprüft werden, ob die Frist nicht bereits überschritten<br />

ist. Ist dies der Fall, so wird das Paket verworfen <strong>und</strong> das nächste Paket in der gleichen<br />

Warteschlange geprüft usw. Insgesamt ergibt sich damit der in Bild 5.3 mittels Pseudocode in<br />

C-ähnlicher Syntax dargestellte Ablauf <strong>für</strong> die Auswahl des nächsten zu bedienenden Pakets.<br />

Die genannte Realisierung von LPD bedeutet allerdings, dass ein Verwerfen erst erfolgen<br />

kann, wenn das Paket als nächstes in dieser Klasse zur Bedienung ansteht. Damit nehmen solche<br />

Pakete während ihrer Wartezeit unnötig Speicherressourcen in Anspruch, was einen gewissen<br />

Nachteil darstellt gegenüber Puffermanagementverfahren, bei denen die Entscheidung<br />

über ein Verwerfen gleich bei der Ankunft des Pakets getroffen wird. Allerdings muss betont<br />

werden, dass die Überlast in erster Linie durch einen Bandbreite-Engpass verursacht wird <strong>und</strong><br />

die Hauptaufgabe bei der Zuteilung der Speicherressourcen darin besteht, eine angemessene<br />

Differenzierung hinsichtlich der Verluste zu erzielen. Darüber hinaus würde ein Ausnutzen des<br />

gesamten verfügbaren Puffers in vielen Fällen zu lange Wartezeiten verursachen, weshalb Verfahren<br />

wie RED schon vor Erreichen einer vollständigen Pufferauslastung Pakete verwerfen.<br />

5.3.3 Abschätzung der Überschreitungshäufigkeit<br />

Wie im letzten Abschnitt erläutert wurde, basiert der Mechanismus <strong>für</strong> die Differenzierung der<br />

Verwerfungswahrscheinlichkeiten auf einer Abschätzung der Häufigkeit bisheriger Fristüberschreitungen<br />

in jeder Klasse. Hier<strong>für</strong> existieren verschiedene Realisierungsmöglichkeiten.<br />

Der einfachste Ansatz zur Bestimmung von E i<br />

() t verwendet zwei Zähler <strong>für</strong> jede Klasse. Mit<br />

N i werden alle ankommenden Pakete gezählt, die zur Klasse i gehören. Die Variable M i<br />

erfasst nur diejenigen Pakete, die ihre Frist überschreiten. Zu jedem Zeitpunkt gibt dann das<br />

aktuelle Verhältnis<br />

E i () t<br />

=<br />

M i<br />

------<br />

N i<br />

(5.6)<br />

die Häufigkeit von Fristüberschreitungen in Klasse i an.<br />

Allerdings muss in einer realen Implementierung darauf geachtet werden, dass der Wertebereich<br />

von N i <strong>und</strong> M i beschränkt bleibt. Eine Möglichkeit, dieses zu erreichen, besteht darin,<br />

bei jeder Aktualisierung von N i die alten Werte beider Zähler (zur Verdeutlichung mit N i '<br />

bzw. M i ' bezeichnet) mit einem Faktor 1–<br />

β zu multiplizieren, der im Bereich [0, 1] liegt:

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