25.01.2014 Aufrufe

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

– 69 –<br />

• Der Classifier dient zur Klassifizierung des gesamten Verkehrsstromes in einzelne Ströme,<br />

<strong>für</strong> die getrennte TCAs definiert wurden. Dabei kann sich der Classifier am bisherigen<br />

DSCP-Wert (behavior aggregate classifier) oder an den Inhalten der Paketkopffelder <strong>für</strong><br />

Quell- <strong>und</strong> Zieladresse, Quell- <strong>und</strong> Zielport sowie Transportprotokoll (multi-field classifier)<br />

orientieren. Zur weiteren Behandlung wird das Paket an die entsprechende Instanz des Traffic<br />

Conditioners, bestehend aus Meter, Marker, Shaper <strong>und</strong> Dropper, weitergereicht.<br />

• Mit Hilfe des Meter wird die Charakteristik des Verkehrsstroms gemessen <strong>und</strong> mit den<br />

Parametern des zugehörigen Verkehrsvertrages verglichen. Dabei können wieder Mechanismen<br />

auf der Basis des LB (siehe Abschnitt 3.2.2.1) zum Einsatz kommen. Aber auch Verfahren,<br />

bei denen die mittlere Rate über einen EWMA abgeschätzt <strong>und</strong> mit der im SLA<br />

vereinbarten Rate verglichen wird, spielen hier eine große Rolle [71, 166]. Besonders<br />

erwähnenswert sind hier außerdem erweiterte Verfahren, die mit mehreren Konformitätsebenen<br />

arbeiten [128, 127, 166].<br />

• Der Marker nimmt – unter Berücksichtigung der Konformitätsentscheidung des Meter –<br />

Eintragungen im DSCP-Feld des vom Classifier erhaltenen Pakets vor.<br />

• Im Fall mangelnder Konformität kann der Meter einen Shaper oder einen Dropper anstoßen,<br />

um eine Verkehrsformung oder ein Verwerfen des Pakets zu veranlassen.<br />

Entsprechend den Ausführungen zu SLAs gilt auch hier, dass jede der genannten Komponenten<br />

optional ist. Wenn kein Verkehrsvertrag festgelegt wurde <strong>und</strong> die DSCP-Markierung<br />

bereits vor dem Netzzugang (z. B. im Endgerät [100]) vorgenommen wurde, kann das Traffic<br />

Conditioning ganz entfallen. Allerdings ist es in diesem Fall sinnvoll, die klassifizierten Pakete<br />

einer geeigneten Accounting-Komponente zuzuführen.<br />

3.3.3.3 Standardisierte PHBs<br />

Neben einer Default-Klasse (DSCP-Wert 0) <strong>für</strong> herkömmlichen Verkehr (best effort service)<br />

wurden von der DiffServ-Arbeitsgruppe der IETF zwei Dienste mit den zugehörigen PHBs<br />

standardisiert: der Assured Service, der durch die AF-PHB-Gruppe (assured forwarding) realisiert<br />

wird [126], sowie der Premium Service [205], zu dessen Umsetzung das EF-PHB<br />

(expedited forwarding) definiert wurde [143].<br />

Assured Forwarding<br />

Der Assured Service geht auf einen Vorschlag von Clark <strong>und</strong> Fang zurück, bei dem der Nutzer<br />

im SLA eine erwartete ihm zur Verfügung stehende Bandbreite (expected capacity) mitteilen<br />

kann [71]. Solange die Senderate die „erwartete Kapazität“ nicht überschreitet – was mit Hilfe<br />

eines LB oder eines EWMA-basierten Mechanismus am Netzrand überprüft werden kann –<br />

werden von diesem Nutzer geschickte Pakete als In markiert. Wenn dauerhaft mehr gesendet<br />

wird, werden nichtkonforme Pakete als Out gekennzeichnet. Innerhalb des Netzes werden als

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!