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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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teil existiert, der von allen Klassen gemeinsam genutzt werden kann. Eine Hybridlösung stellt<br />

auch die virtuelle Partitionierung (virtual partitioning) dar [42, 195], bei der die Schwelle <strong>für</strong><br />

die Annahme einer neuen Verbindung vom aktuell genutzten Bandbreiteanteil in der entsprechenden<br />

Klasse abhängt. Bei derartigen Strategien spricht man auch von dynamischem Bandbreitenmanagement.<br />

Diese Verfahren ermöglichen sogar die Formulierung konkreter Anforderungen<br />

an die Blockierwahrscheinlichkeiten im Sinne relativer Garantien [148]. Weitere Beispiele<br />

<strong>für</strong> dynamische Bandbreitenzuteilung sind in [42, 160, 180] genannt.<br />

3.2.5 Verkehrslenkung<br />

Die Verkehrslenkung (routing) ist eine der zentralen Aufgaben der IP-Schicht. Neben der<br />

Erfüllung ihrer elementaren Funktion, nämlich <strong>für</strong> IP-Pakete den Weg zu der angegebenen<br />

Zieladresse zu finden, hat sie auch einen großen Einfluss auf die Dienstgüte <strong>und</strong> kann damit als<br />

Teil des Verkehrsmanagements gesehen werden.<br />

Obwohl aufgr<strong>und</strong> der verbindungslosen Kommunikation bei IP die Verkehrslenkung prinzipiell<br />

<strong>für</strong> jedes Paket durchgeführt werden muss, laufen die Verkehrslenkungsalgorithmen eigentlich<br />

auf einer höheren Ebene <strong>und</strong> in weitaus größeren Zeitabständen ab, indem <strong>für</strong> (in der<br />

Regel aggregierte) Verkehrsströme ein Weg durch das Netz oder zumindest der nächste Knoten<br />

festgelegt <strong>und</strong> in den Verkehrslenkungstabellen (routing tables) der Netzknoten eingetragen<br />

wird. Auf der Paketebene selbst findet dann nur noch ein Weiterleiten (forwarding) von Paketen<br />

gemäß den Einträgen in den Verkehrslenkungstabellen der einzelnen Knoten statt. Weiterhin<br />

ist im Fall von IP-Netzen zu beachten, dass auch die Verkehrslenkung in darunter liegenden<br />

Transportnetzen (z. B. ATM- oder optisches Transportnetz) von großer Bedeutung ist <strong>und</strong><br />

idealerweise auch bei der Verkehrslenkung in der IP-Schicht berücksichtigt werden sollte.<br />

3.2.5.1 Klassische Verkehrslenkungsverfahren in IP-Netzen<br />

Die Verkehrslenkung in IP-Netzen ist hierarchisch organisiert <strong>und</strong> beruht auf einer Aufteilung<br />

des Netzes in so genannte autonome Systeme (autonomous systems, AS). Es wird gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwischen Verfahren unterschieden, die innerhalb eines autonomen Systems arbeiten<br />

(interior gateway protocols, IGPs) 7 , <strong>und</strong> solchen, die autonome Systeme wie abgeschlossene<br />

Einheiten betrachten <strong>und</strong> nur die Verkehrslenkung zwischen diesen behandeln (exterior gateway<br />

protocols, EGPs) [76]. 8<br />

7 Im IP-Umfeld, wo traditionell protokolltechnische Aspekte im Vordergr<strong>und</strong> gesehen werden, wird bei der<br />

Verkehrslenkung stets von einem Verkehrslenkungsprotokoll (routing protocol) gesprochen, auch wenn damit<br />

nicht nur das Verfahren zur Verteilung von Verkehrslenkungsinformationen gemeint ist.<br />

8 Da als Synonym <strong>für</strong> AS auch der Begriff der Domäne (domain) verwendet wird, spricht man auch von Intradomain<br />

Routing bzw. Interdomain Routing [103].

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