Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
– 30 –<br />
Kommt ausschließlich diese Strategie zum Einsatz, ist keine Differenzierung möglich. Allerdings<br />
wird FIFO auch in Systemen mit Differenzierung in Kombination mit anderen Verfahren<br />
verwendet, <strong>und</strong> zwar zur Festlegung der Abarbeitungsreihenfolge <strong>für</strong> Pakete der gleichen<br />
Dienstgüteklasse, d. h. innerhalb einer logischen Warteschlange. Weitere Bedienstrategien<br />
ohne Differenzierung, die aber in der Praxis kaum eine Rolle spielen, sind LIFO (last in first<br />
out) <strong>und</strong> die zufällige Auswahl eines wartenden Pakets (random service).<br />
Die arbeitserhaltenden Scheduling-Verfahren, die zur Dienstgütedifferenzierung in Vermittlungsknoten<br />
eingesetzt werden, lassen sich – teilweise in Anlehnung an [119, 279] – weitgehend<br />
einer der nachfolgend beschriebenen Gruppen zuordnen. Ein alternatives Modell zur<br />
Charakterisierung <strong>und</strong> Klassifizierung von Scheduling-Mechanismen ist in [260] beschrieben.<br />
Statische Prioritäten<br />
Bei dieser sehr einfachen Strategie ist jeder logischen Warteschlange <strong>und</strong> somit jeder Dienstgüteklasse<br />
eine feste Verzögerungspriorität zugeordnet. Dies bedeutet, dass Pakete aus einer<br />
Klasse mit niedriger Priorität nur dann bedient werden, wenn sich in keiner der Warteschlangen<br />
mit höherer Priorität noch Pakete befinden. Somit erfahren Pakete der höchsten Priorität<br />
keinerlei Verzögerung durch niederpriore Pakete – abgesehen von einer Restbedienzeit, die<br />
aufgr<strong>und</strong> der nicht unterbrechbaren Bedienung (non-preemptive service) unvermeidbar ist.<br />
Verfahren zur fairen Aufteilung der Linkbandbreite<br />
Vorbild der Fair Queueing-Verfahren (FQ) ist ein Modell, das in [217] als Generalized Processor<br />
Sharing (GPS) 2 vorgestellt wurde <strong>und</strong> eine Erweiterung des aus der Modellierung von<br />
<strong>Rechnersysteme</strong>n bekannten Processor Sharing (PS) [155] darstellt. Gr<strong>und</strong>gedanke des auf<br />
einem Flüssigkeitsflussansatz (fluid flow model) beruhenden PS-Modells ist eine gleichmäßige<br />
Aufteilung der Rechenkapazität unter den aktiven Prozessen. Bei GPS treten an die Stelle der<br />
aktiven Prozesse diejenigen Warteschlangen, die nicht leer sind (backlogged queues). Im<br />
Gegensatz zu PS wird hier eine Gewichtung einzelner Warteschlangen vorgenommen, indem<br />
Gewichtungsparameter vergeben werden. Für die Rate R i<br />
() t , mit der die Warteschlange i<br />
zum Zeitpunkt t bedient wird, gilt dann [119]:<br />
φ i<br />
R i () t<br />
=<br />
⎧<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎩<br />
φ<br />
-------------------- i<br />
⋅ C i∈<br />
B()<br />
t<br />
φ j<br />
∑<br />
j∈<br />
B()<br />
t<br />
0 sonst<br />
(3.2)<br />
wobei Bt () die Menge der zum Zeitpunkt t nicht leeren Warteschlangen <strong>und</strong> C die Linkrate<br />
bezeichnen.<br />
2 Eine andere häufig hier<strong>für</strong> verwendete Bezeichnung ist FFQ (fluid flow fair queueing).