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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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3.2.3 Verbindungsannahmesteuerung<br />

Soll Dienstgüte in Form von absoluten Garantien bereitgestellt werden, ist eine Verbindungsannahmesteuerung<br />

(connection admission control 5 , CAC) unerlässlich. Entsprechende Mechanismen<br />

entscheiden, ob ein Verbindungswunsch erfüllt werden kann, ohne dass Dienstgüteanforderungen<br />

bestehender Verbindungen oder der neuen Verbindung verletzt werden. Die Entscheidung<br />

ist somit in der Regel vom aktuellen Netzzustand abhängig.<br />

Dabei ist der Begriff der Verbindung – gerade im Zusammenhang mit IP-Netzen – in einer<br />

erweiterten Bedeutung zu sehen. Das heißt, CAC bezieht sich nicht nur auf Ende-zu-Ende-<br />

Nutzerverbindungen, <strong>für</strong> die ein vom Nutzer definiertes Verkehrsprofil vorliegt. Statt dessen<br />

haben Annahmemechanismen in zunehmendem Maße ihre Bedeutung im Kontext der Aggregation<br />

von Verkehrsströmen (siehe Abschnitt 3.1.5) <strong>und</strong> der Bildung virtueller Verbindungsleitungen<br />

(trunks). Dort sind es meist Verkehrsmessungen, die als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Annahmeentscheidung<br />

dienen.<br />

Die Verbindungsannahmesteuerung ist außerdem eng verknüpft mit der Verkehrslenkung<br />

(siehe Abschnitt 3.2.5). Je nach Sichtweise kann die Verbindungsannahmesteuerung als ein<br />

Bestandteil der Verkehrslenkung [257] oder die Verkehrslenkung als eine Teilaufgabe der Verbindungsannahmesteuerung<br />

[16] interpretiert werden. Allerdings findet in der Praxis häufig<br />

keine integrierte Betrachtung dieser beiden Funktionen statt, sondern es kommt der in<br />

Anschnitt 3.1.6 angesprochene Dekompositionsansatz zum Tragen. Das bedeutet, dass CAC-<br />

Algorithmen aufgr<strong>und</strong> ihrer Komplexität in aller Regel jeweils nur den Zustand in einem Knoten<br />

– mitunter sogar nur an einer Stelle eines Knotens (z. B. dem Ausgangsmodul) – berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> sich die Gesamtentscheidung dann als logische Kombination der einzelnen Entscheidungsergebnisse<br />

ergibt.<br />

Der Klassifizierung von Verbindungsannahme-Mechanismen in ATM-Netzen in [160] folgend,<br />

kann grob eine Unterteilung in direkte <strong>und</strong> indirekte Verfahren vorgenommen werden. Bei den<br />

direkten Verfahren werden die <strong>für</strong> die Dienstgüte relevanten Leistungsparameter (z. B. die<br />

Paketverlustwahrscheinlichkeit) <strong>für</strong> den Fall ermittelt, dass die neue Verbindung angenommen<br />

wird. Wenn sich ergibt, dass garantierte Größen verletzt werden würden, muss die Verbindung<br />

abgelehnt werden. Die notwendigen Berechnungen werden zum Zeitpunkt des Verbindungsaufbauwunsches,<br />

also in Echtzeit, durchgeführt, was erhebliche Anforderungen an die Kapazität<br />

von Steuerungsrechnern stellen kann, auf denen die entsprechenden Algorithmen ausgeführt<br />

werden.<br />

Indirekte Verfahren hingegen beruhen auf dem Konzept der effektiven Bandbreite [114, 117,<br />

153]. Die Idee dieses Konzepts ist es, die Annahmeentscheidung auf ähnlich einfache Weise<br />

5 Gleichbedeutende Begriffe im Englischen sind Call Admission Control oder Call Acceptance Control. Im IP-<br />

Umfeld wird meist nur von Admission Control gesprochen.

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