Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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– 193 –<br />
Verwerfungswahrscheinlichkeit<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
Klasse 0<br />
Klasse 1<br />
Klasse 2<br />
Klasse 3<br />
Verlust-/Überschreitungswahrscheinlichkeit<br />
10 0<br />
10 -1<br />
10 -2<br />
10 -3<br />
10 -4<br />
P (T D,3<br />
> 20 ms)<br />
Verlustwahrscheinlichkeit<br />
10 -5<br />
0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1<br />
Angebot<br />
Bild 6.55: Verwerfungswahrscheinlichkeit<br />
bei WEDD<br />
10 -5<br />
0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1<br />
Angebot<br />
Bild 6.56: Verlust- <strong>und</strong> Überschreitungswahrscheinlichkeit<br />
bei FIFO-DT<br />
Die Ergebnisse gewinnen an Aussagekraft, wenn sie im Vergleich zu den sich ergebenden Werten<br />
im Falle eines Systems ohne differenzierende Behandlung von Paketen gesehen werden.<br />
Zu diesem Zweck sind in Bild 6.56 <strong>für</strong> Klasse 3 die Ergebnisse <strong>für</strong> die Verlustwahrscheinlichkeit<br />
sowie die Wahrscheinlichkeit, dass die Durchlaufzeit T D 3<br />
mehr als 20 ms beträgt, bei<br />
FIFO-DT-Abarbeitung 5 aufgetragen. Zu sehen ist, dass dort bereits die Verlustwahrscheinlichkeit<br />
um etwa eine Größenordnung höher ausfällt als die Verwerfungswahrscheinlichkeit p 3<br />
im<br />
Falle von WEDD. Von den Paketen, die bei FIFO-DT nicht verloren gehen, erfährt ein großer<br />
Teil (<strong>für</strong> A > 0.8 mehr als 10%) eine Verzögerung, die über 20 ms liegt. Dies würde eine Echtzeitkommunikation<br />
zumindest erschweren. Bei WEDD hingegen liegt in Klasse 3 die Verwerfungswahrscheinlichkeit<br />
selbst bei A = 1 noch unterhalb von 1%. Bei geringerem Angebot<br />
ist p 3<br />
so klein, dass – je nach Anwendung – nahezu keine Auswirkungen auf die wahrnehmbare<br />
Qualität zu erwarten sind. In Klasse 2 sind die Verwerfungswahrscheinlichkeiten bei<br />
WEDD zwar um den Faktor 10 höher, liegen aber immer noch in einem akzeptablen Bereich.<br />
,<br />
S 4 3<br />
Zur Betrachtung der vom TCP-Verkehr erfahrenen Leistung kann wieder der mittlere Fun Factor<br />
ϕ ∆ herangezogen werden. In Bild 6.57 sind neben den in den Klassen 0 <strong>und</strong> 1 erzielten<br />
Ergebnissen im Fall von WEDD auch die Werte bei FIFO-DT sowie bei statischer Priorisierung<br />
in Kombination mit Verdrängung am Puffereingang aufgetragen. Bei letztgenannter Form<br />
der Differenzierung, die als Extremfall angesehen werden kann, hat die Klasse mit höherem<br />
Index auch höhere Priorität. Bei WEDD zeigt sich, dass das Gewichtsverhältnis w 0 ⁄ w 1 = 25<br />
zusammen mit den unterschiedlichen Maximalverzögerungen in den Klassen 0 <strong>und</strong> 1 eine<br />
angemessene Besserstellung von Klasse 1 gegenüber Klasse 0 über den gesamten Angebotsbe-<br />
5 Als Puffergröße wird in den Untersuchungen mit FIFO-DT sowie bei statischer Priorisierung = ⁄ ⋅ S min<br />
angenommen, wobei sich S min nach Gleichung (6.8) aus der größten Maximalverzögerung bei WEDD ergibt. Im<br />
Fall C = 10 Mbit/s bedeutet dies S = 200 000 Byte, während bei C = 100 MBit/s S = 400 000 Byte resultiert.