Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...
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Tabelle 3.1: ATM-Dienstklassen nach der Definition des ATM Forum<br />
Dienstklasse typische Verkehrseigenschaften Garantien<br />
CBR Echtzeitverkehr mit konstanter Rate CLR, MaxCTD, CDV<br />
rt-VBR Echtzeitverkehr mit variabler Rate CLR, MaxCTD, CDV<br />
nrt-VBR Nichtechtzeitverkehr mit variabler Rate CLR<br />
ABR adaptiver Datenverkehr MCR, ACR<br />
GFR Datenverkehr (v. a. TCP/IP) MCR<br />
UBR Datenverkehr (Best Effort) keine<br />
Für Datenverkehr stehen neben nrt-VBR hauptsächlich die Dienstklassen ABR (available bit<br />
rate), GFR (guaranteed frame rate) <strong>und</strong> UBR (unspecified bit rate) zur Verfügung. Während<br />
bei UBR keinerlei Garantien gegeben werden, sorgt bei ABR eine in den Endpunkten eingerichtete<br />
<strong>und</strong> von den Netzknoten unterstützte Flusssteuereung da<strong>für</strong>, dass neben einer garantierten<br />
minimalen Zellrate (minimum cell rate, MCR) die von den Klassen CBR <strong>und</strong> VBR<br />
nicht genutzte Bandbreite dynamisch in Form einer verfügbaren Zellrate (available cell rate,<br />
ACR) bereitgestellt wird. Die Flusssteuerung basiert auf einem Rückkopplungsmechanismus<br />
ähnlich dem von TCP realisierten. Genau dies führt aber zu Problemen beim Transport von<br />
TCP/IP-Verkehr über ATM-ABR, da die Mechanismen von ABR <strong>und</strong> TCP interferieren, was<br />
die Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen kann. Bei GFR wird speziell der Problematik<br />
Rechnung getragen, dass Bandbreiteanforderungen nicht unbedingt auf der Zellebene vorliegen,<br />
sondern auf einer übergeordneten Rahmenebene. Genauer ausgedrückt bedeutet dies, dass<br />
GFR versucht, Rahmen der ATM-Adaptionsschicht (ATM adaptation layer, AAL) vom Typ 5<br />
als Ganzes zu behandeln. Außerdem verzichtet GFR im Vergleich zu ABR auf eine mit hoher<br />
Komplexität in den Endgeräten verb<strong>und</strong>ene Flusssteuerung <strong>und</strong> geht davon aus, dass eine solche<br />
auf einer höheren Schicht implementiert ist. Damit zielt GFR insbesondere auf den effizienten<br />
Transport von TCP/IP-Verkehr über ein ATM-Netz ab.<br />
3.3.1.2 Verkehrsmanagement-Funktionen in ATM<br />
Das Verkehrsmanagement in ATM-Netzen umfasst sämtliche der in Abschnitt 3.2 genannten<br />
Funktionen. Da diese bereits in anderen Literaturquellen [53, 160] ausführlich beschrieben<br />
wurden, sollen hier nur einige besonders <strong>für</strong> ATM charakteristische Mechanismen herausgegriffen<br />
werden.<br />
Die in Abhängigkeit von der Dienstklasse im Verkehrsvertrag anzugebenden Verkehrsparameter<br />
werden mit Hilfe des in [16] spezifizierten generischen Zellratenalgorithmus (generic cell<br />
rate algorithm, GCRA) überwacht, der in dem bereits in Abschnitt 3.2.2 erwähnten LB-<br />
Mechanismus eine spezielle Ausprägung findet. Bei mangelnder Konformität des Verkehrs-