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Institut für Kommunikationsnetze und Rechnersysteme - Universität ...

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Tabelle 3.2: DSCP-Werte <strong>für</strong> AF<br />

AF-Klasse 1 AF-Klasse 2 AF-Klasse 3 AF-Klasse 4<br />

niedere Verwerfungspriorität 001 010 010 010 011 010 100 010<br />

mittlere Verwerfungspriorität 001 100 010 100 011 100 100 010<br />

hohe Verwerfungspriorität 001 110 010 110 011 110 100 110<br />

In markierte Pakete bevorzugt behandelt. Dabei kann zwar nicht garantiert werden, dass diese<br />

Pakete nicht verloren gehen <strong>und</strong> somit die vereinbarte Bandbreite wirklich zur Verfügung<br />

steht. Langfristig sollte jedoch – auch mit Hilfe geeigneter Dimensionierung – versucht werden,<br />

diese Bandbreite bereitzustellen (provisioning). Aus diesem Ansatz, bei dem im Kernnetz<br />

lediglich zwei Prioritäten unterschieden werden, hat sich schließlich AF entwickelt, das als<br />

PHB-Gruppe insgesamt 12 PHBs umfasst, die sich auf vier AF-Klassen mit jeweils drei Verwerfungsprioritäten<br />

(drop preferences) aufteilen. Die festgelegten DSCP-Werte <strong>für</strong> die AF<br />

PHBs sind Tabelle 3.2 zu entnehmen.<br />

Genaue Aussagen zur Realisierung der AF PHBs werden im zugehörigen RFC [126] nicht<br />

gemacht; es werden lediglich einige Randbedingungen wie zu vermeidende Paketüberholungen<br />

innerhalb einer AF-Klasse genannt. Diese legen jedoch die Trennung der AF-Klassen mittels<br />

WFQ-ähnlicher Scheduling-Verfahren sowie die Verwendung von Paketverwerfungsmechanismen<br />

mit unterschiedlichen Schwellwerten zur Umsetzung der Verwerfungsprioritäten<br />

nahe. In [71] wird zur differenzierten Behandlung von In- <strong>und</strong> Out-Paketen das auf RED basierende<br />

RIO (RED with In/Out bit) vorgeschlagen.<br />

Expedited Forwarding<br />

Der Premium Service soll vor allem im Hinblick auf Echtzeitanwendungen wie z. B. IP-Telefonie<br />

einen Kanal mit geringen Verlusten <strong>und</strong> minimaler Verzögerung bereitstellen, der wie eine<br />

virtuelle Mietleitung (virtual leased line, VLL) erscheint. Ähnlich wie beim Guaranteed Service<br />

im IntServ-Modell (siehe Abschnitt 3.3.2.1) muss <strong>für</strong> jeden Verkehrsfluss eine Spitzenrate<br />

angegeben werden, die nicht überschritten werden darf. Folglich muss am Netzrand mittels der<br />

im vorigen Abschnitt erwähnten Komponenten eine Quellflusskontrolle mit Verwerfung oder<br />

Degradierung nicht konformer Pakete oder einer entsprechenden Verkehrsformung (wie in<br />

[205] vorgeschlagen) stattfinden. Bei konformen Paketen wird im Paketkopf der DSCP-Wert<br />

101 110 eingetragen, um in den Netzknoten eine Behandlung als EF-Verkehr zu erreichen.<br />

Mit Hilfe des EF-PHBs wird da<strong>für</strong> gesorgt, dass die <strong>für</strong> EF-Verkehr zur Verfügung stehende<br />

Bandbreite stets mindestens so groß ist wie die EF-Ankunftsrate im entsprechenden Knoten.<br />

Als einfache Lösungsmöglichkeit bietet sich die statische Priorisierung von EF-Verkehr gegenüber<br />

allen anderen Verkehrsaggregaten an [205], aber auch eine Verwendung eines FQ-Schedulers<br />

mit einer starken Gewichtung der EF-Warteschlange ist eine denkbare Alternative.

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