Pflege- und Entwicklungsplan Buschhagenniederung - Universität ...
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Milieustudie A 2001<br />
<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsplan</strong><br />
<strong>Buschhagenniederung</strong><br />
C. v. O - Universität Oldenburg<br />
3.2.5.3 Laufkäfer<br />
Eine Wiedervernässung wird in vielen Bereichen des Untersuchungsgebietes die Laufkäferfauna<br />
verändern. Durch die erhöhte Bodenfeuchte, die Überschwemmungen <strong>und</strong> die sich folglich<br />
ändernden Biotoptypen werden die vorhandenen hygrophilen Laufkäferarten weiterhin im Gebiet<br />
geeignete Lebensräume finden. Zudem können sich andere, bisher nicht vertretene hygrophile<br />
Arten im Gebiet ansiedeln, xerophile Arten werden dagegen abnehmen.<br />
Die gefährdete Rote-Liste-Art Acupalpus exiguus als auch die auf der Vorwarnliste geführten Arten<br />
können in den neu entstehenden Biotoptypen des Untersuchungsgebietes weiter geeignete<br />
Habitate finden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vernässung können ebenso weitere Arten wie die Nässezeiger Elaphrus cupreus,<br />
Agonum marginatum oder Chlaenius nigricornis im Gebiet auftreten, die an Standorten mit hoher<br />
Bodenfeuchtigkeit häufig anzutreffen sind. Auch die bereits in anderen Gebieten Oldenburgs<br />
vertretenen Arten Cychrus caraboides, Bembidion bruxellense, Agonum gracile <strong>und</strong> Philorhizus<br />
sigma können sich in der <strong>Buschhagenniederung</strong> ansiedeln.<br />
Arten wie Bembidion lampros, Bradycellus hapalinus, Synchus vivalis sowie die fünf Amara-Arten<br />
werden dagegen vermutlich in ihrem Bestand abnehmen oder ganz verschwinden. Auch solche<br />
Arten, die bisher ein sehr starkes Auftreten auf den kultivierten Flächen der <strong>Buschhagenniederung</strong><br />
zeigten, wie z.B. Lonicera pilicornis, Trechus obtusus, Pterostichus minor <strong>und</strong> Pterostichus<br />
melanarius, werden in ihren Bestand abnehmen.<br />
In den periodisch vom Tidehochwasser überschwemmten Bereichen werden einige der<br />
vorhandenen Laufkäferarten, wie z. B. Carabus nemoralis, Nebria brevicollis, Anisodactylus<br />
binotatus oder Pterostichus niger verschwinden. Vermutlich würden diese Arten einerseits die<br />
Überschwemmungen kaum überleben, andererseits könnten sie die betroffenen Gebiete bis zur<br />
nächsten Störung auch gar nicht wiederbesiedeln (DÜLGE ET AL., 1994). Überflutungstolerante<br />
Arten werden sich dafür in diesen Bereichen des Untersuchungsgebietes einfinden. Auf den<br />
Flächen, die evtl. über mehrere Monate ununterbrochen überstaut sind, werden in erster Linie nur<br />
noch wenige flugfähige Laufkäferarten auftreten. Aufgr<strong>und</strong> der sich ausbreitenden<br />
Röhrichtvegetation können aber vermutlich auch einige andere Laufkäferarten diese längeren<br />
Überschwemmung überleben (DÜLGE ET AL., 1994).<br />
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