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Pflege- und Entwicklungsplan Buschhagenniederung - Universität ...

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Die wichtigsten physikalischen Eigenschaften des Gleys sind die horizontgeb<strong>und</strong>ene Oxidation<br />

<strong>und</strong> Reduktion, die durch das schwankende Gr<strong>und</strong>wasser bewirkt werden. Das Gr<strong>und</strong>wasser löst,<br />

transportiert <strong>und</strong> setzt wieder Stoffe ab, wobei es zu einer Verdichtung <strong>und</strong> Verfestigung<br />

verschiedenen Grades kommen kann. Sauerstoff- <strong>und</strong> Calciumgehalt des Gr<strong>und</strong>wassers<br />

beeinflussen stark den Chemismus des Gleyes, <strong>und</strong> mit steigendem Gehalt dieser Stoffe wird die<br />

Humusform <strong>und</strong> dadurch die Bedingungen für die Bodenorganismen günstiger. Die Gleye sind<br />

wegen ihrer fast unerschöpflichen Wasserreserve des Untergr<strong>und</strong>es natürliche Standorte für das<br />

Grünland <strong>und</strong> für wasserbedürftige Baumarten (Erle, Esche, Pappel, Moorbirke). Der<br />

vorgef<strong>und</strong>enen Gley wird durch pH - Werte von 5,5 bis 4,6 charakterisiert. Der Gr<strong>und</strong>wasserstand<br />

liegt bei ca. 90 cm unter Bodenoberfläche.<br />

Der Nassgley unterscheidet sich vom Gley durch höher stehendes <strong>und</strong> weniger stark<br />

schwankendes Gr<strong>und</strong>wasser. Der Kapillarraum reicht oft höher als 0,2 m unter Flur <strong>und</strong> die<br />

Spiegelschwankung bewegt sich in einer Tiefe von etwa 0,0 bis 0,6 m unter Flur im Jahresablauf.<br />

Der Boden ist ausgesprochen naß <strong>und</strong> dementsprechend herrscht im Profil die Reduktion bis unter<br />

den Oberboden, so daß die Horizontfolge Ah-Go-Gr vorliegt. Das Profil wird durch graue, grünliche<br />

<strong>und</strong> bläuliche Farben gekennzeichnet. Der gelegentliche Luftmangel im Ah-Go-Horizont führt nicht<br />

selten zu einem verzögerten Abbau der organischen Substanz.<br />

Die Eigenschaften werden durch das hohe, wenig schwankende, meist stagnierende oder nur<br />

wenig fließende Gr<strong>und</strong>wasser bestimmt. Der Boden ist sehr naß, luftarm <strong>und</strong> erwärmt sich<br />

schlecht. In der Reduktionszone bildet sich nicht selten Eisensulfid, das bei der Entwässerung <strong>und</strong><br />

Belüftung des Nassgleys zu Schwefelsäure oxidiert wird. Dadurch tritt eine starke Versauerung<br />

ein, wenn nicht ein hinreichender Ca-Gehalt die Säure abpuffert. Die Eigenschaften des Nassgleys<br />

werden durch fließendes Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Kalkgehalt verbessert, <strong>und</strong> dadurch auch die<br />

Bedingungen für die Bodenorganismen. Das untersuchte Nassgley-Profil wird durch relativ stabile<br />

pH-Werte, die im Bereich zwischen 5,5 <strong>und</strong> 5,4 liegen, charakterisiert. Der Gr<strong>und</strong>wasserstand liegt<br />

bei 70 cm unter Bodenoberfläche <strong>und</strong> steigt erwartungsgemäss höher an als im Gley.Auf<br />

natürlichen (nicht entwässerten) Nassgleystandorten ist die Kleinseggengemeinschaft (evtl. als<br />

Streuwiese genutzt) charakteristisch. Durch Entwässerung <strong>und</strong> nötigenfalls Kalkung kann der<br />

Nassgley in brauchbares Grünland umgewandelt werden. Der entwässerte Nassgley entwickelt<br />

sich zu einem der Gley- Subtypen.<br />

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