Pflege- und Entwicklungsplan Buschhagenniederung - Universität ...
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Milieustudie A 2001<br />
<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsplan</strong><br />
<strong>Buschhagenniederung</strong><br />
C. v. O - Universität Oldenburg<br />
Der Anmoorgley ist charakterisiert durch ständig hochstehendes Gr<strong>und</strong>wasser (schwankend zw.<br />
0,0 bis 0,4 m unter Flur) <strong>und</strong> einem Aa-Go-Horizont mit etwa 15-30 % organischer Substanz ( sog.<br />
Feuchthumus). Dieser Boden stellt eine beginnende Moorbildung dar. Unter dem grauschwarzen<br />
Aa-Go-Horizont folgt der Gr-Horizont, der meistens hellgrau gefärbt ist. Der hohe<br />
Gr<strong>und</strong>wasserstand <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Luftverdrängung sind die Ursache für den<br />
gehemmten Abbau der organischen Substanz. Charakteristisch für den untersuchten Anmoorgley<br />
sind die stark sauren pH - Werte (4,5 bis 4,1), die im Vergleich zu den oben beschriebenen<br />
Bodentypen viel niedriger sind. Diese stark sauren pH - Werte deuten hin auf höhere Gehalte von<br />
organischen Säuren, die in der unzersetzten Auflage des Aa-Go - Horinzontes vorkommen. Dieser<br />
Bodentyp zeigte auch deutlich höheren Gr<strong>und</strong>wasserstand (von ca. 50 cm unter BOF) an.<br />
Der Moorgley stellt den Übergang vom Anmoorgley zum Niedermoor dar. Dieser Bodentyp<br />
entsteht bei ständig hohem Gr<strong>und</strong>wasserspiegel <strong>und</strong> zeitweiliger, flacher Wasserüberstauung. Er<br />
besitzt über den Mineral - Gleyhorizonten eine Torfauflage, die bis zu 20 cm mächtig sein <strong>und</strong><br />
mehr als 30 % organischer Substanz beinhalten kann. Der Profil wird meistens von den Horizonten<br />
H <strong>und</strong> Gr aufgebaut. Vom Anmoor unterscheidet sich dieser Boden durch die deutlich ausgeprägte<br />
Torfauflage <strong>und</strong> vom Moor durch die geringe Torfmächtigkeit (unter 30 cm). Bei Absenkung des<br />
Gr<strong>und</strong>wassers beginnt die Zersetzung des Torfes, in Abhängigkeit vom Ca-Gehalt. Werden dann<br />
solche Böden bearbeitet <strong>und</strong> wird mineralisches Unterbodenmaterial mit dem H-Horizont<br />
vermischt, so erhält man nicht selten einen Ap-Horizont, der den organischen Mengenanteil des<br />
Anmoorgleys enthält. Das führt zu einer anthropogenen Umwandlung des Bodentyps. Die<br />
Horizontabfolge des in der <strong>Buschhagenniederung</strong> vorgef<strong>und</strong>enen Moorgleys deutet durch das<br />
Auftreten des Hv - Horizontes auf einen anthropogenen Einfluss hin. Eine frühere extensive<br />
Nutzung dieser Standorte ist auch in den historischen Quellen bestätigt.<br />
Das Niedermoor entsteht in Tälern <strong>und</strong> Senken, wo das Wasser dauernd die Oberfläche bedeckt.<br />
In der Randzone dieser Wasserflächen wachsen Rohrkolben (Typha), Schilf (Phragmites) <strong>und</strong><br />
Seggen (Carex), teils auch Astmoos, Erle <strong>und</strong> Weide. Die abgestorbenen Teile dieser Pflanzen<br />
fallen ins Wasser, zersetzten sich unter Luftabschluss kaum <strong>und</strong> häufen sich auf, so dass das<br />
Gewässer immer mehr mit Torf gefüllt wird, d.h. es verlandet. Das Profil des Niedermoores ist im<br />
feuchten Zustand schwarzbraun bis grauschwarz. Der oberste Horizont ist gut zersetzt <strong>und</strong> hat ein<br />
krümeliges Gefüge. Mit der zunehmenden Tiefe wird die Farbe der Torfmasse dunkler <strong>und</strong> die<br />
Zersetzung geringer.<br />
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