Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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2 WASSER<br />
Quellenhofteich waren noch der Trophiestufe IV zuzuordnen. Der Ludgerteich sowie die RRB<br />
Neue Breite Süd und Galgenbreite waren diesbezüglich in die Trophiestufe III einzustufen, in<br />
allen anderen beprobten Gewässern lag die Konzentration anorganischer Stickstoffverbindungen<br />
unterhalb von 0,5 mg N/l.<br />
Aufgrund der Lage und der Zuflusssituation der hier betrachteten Stillgewässer sind die ermittelten<br />
Ergebnisse nicht als ungewöhnlich zu bezeichnen, für die zukünftige Unterhaltung<br />
ergeben sich dennoch Fingerzeige. Bei entsprechender Bestätigung der Messungen über<br />
einen längeren Zeitraum lassen sich daraus auch Prioritäten ableiten. Ein hoher Anteil der<br />
Zuflüsse zu den betrachteten Gewässern resultiert aus dem Oberflächenabfluss von versiegelten<br />
Verkehrs- und Gebäudeflächen, sodass von dieser Seite aus eine Stoffbegrenzung<br />
allerdings kaum möglich ist. Nährstoffeinträge in die Gewässer erfolgen daneben aber auch<br />
beispielsweise durch das Laub der uferbegleitenden Gehölze, in einigen Bereichen zudem<br />
durch die Abschwemmung von landwirtschaftlichen Nutzflächen.<br />
Bezüglich des Laubeintrages wäre durch einen mehr oder minder starken Gehölzrückschnitt<br />
eine gewisse Reduzierung des Nährstoffeintrages zu erzielen, hierbei ist allerdings zu berücksichtigen,<br />
das ein standortgerechter Baumbestand an einem Gewässer den natürlichen<br />
Zustand darstellt. Bei kleineren Gewässern kann sich das allerdings durchaus als problematisch<br />
erweisen, da die Freiwasserfläche im Verhältnis zur Uferlänge nur relativ gering ist, und<br />
ein zu dichter Baumbestand dann die natürliche Verlandungstendenz stark beschleunigt.<br />
Maßvolle Eingriffe in den Gehölzbestand sind dann in jedem Fall gerechtfertigt.<br />
Allein auf der Eintragseite werden sich allerdings die Nährstoffprobleme nicht lösen lassen,<br />
sodass es sich nicht vermeiden lässt, in gewissen Abständen die Gewässer vollständig zu<br />
entschlammen. Soweit vorhanden, sollten zudem die Sandfänge im Zulaufbereich der Teiche<br />
und der RRB in regelmäßigen Abständen (möglichst alle 1 - 2 Jahre!) gesäubert werden, um<br />
den Sedimenteintrag von vornherein zu verringern. Im Hinblick auf die zukünftige Bewirtschaftung<br />
der anderen Stillgewässer wäre es zudem vorteilhaft, wenn in entsprechend Sediment-belasteten<br />
Zulaufbereichen möglichst naturnah gestaltete Sandfänge nachgerüstet<br />
werden.<br />
Im Berichtszeitraum sind Stillgewässer-Entschlammungen am Liebesinselteich (2002) und<br />
am Quellenhofteich (2003) durchgeführt worden. Die Kosten betrugen jeweils ca. 30.000 €.<br />
Geplant und im Haushalt bereits berücksichtigt ist zudem die Entschlammung des Feuerlöschteiches<br />
in Emmerstedt. Da dort gleichzeitig eine Renaturierung durch Uferabflachung<br />
stattfinden soll, bedarf diese Maßnahme einer wasserrechtlichen Genehmigung. Das entsprechende<br />
Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Zum Abschluss dieses Kapitels soll anhand von Bildmaterial nochmals verdeutlicht werden,<br />
welche Möglichkeiten in einer abgestimmten Planung der wasserwirtschaftlich notwendigen<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 99