Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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3 BODEN<br />
Bei den Auswirkungen der Bodenversiegelung kann man grob zwischen Auswirkungen unterscheiden,<br />
die eher im Bereich zusätzlicher Bebbauung im Außenbereich wirksam werden<br />
und denen, die sich im Bereich von Nachverdichtungen stärker negativ auswirken (darüber<br />
hinaus gibt es Mischformen):<br />
Bodennutzung<br />
Die Versiegelung führt zu einem Verlust des Bodens für die Produktion von Nahrungsmitteln,<br />
Futtermitteln und pflanzlichen Rohstoffen, was sich eher im Bereich zusätzlicher Bebauung<br />
am Ortsrand auswirkt, da hier in der Regel landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen<br />
werden. Darüber hinaus wird der Bodenaufbau durch die Entfernung von Boden bzw.<br />
den Auftrag unterschiedlicher naturferner Substrate wie Asphalt oder Beton gestört und die<br />
Erholungsmöglichkeiten für die <strong>Stadt</strong>bewohner werden eingeschränkt.<br />
Flora und Fauna<br />
Die Lebensmöglichkeiten von Pflanzen und Tieren werden zerstört und nur „Spezialisten“<br />
finden noch einen Lebensraum, z. B. in den Pflasterritzen (s. auch Kapitel 1.2.4; Seite 45).<br />
Da der Artenbestand im Außenbereich in der Regel eine naturnähere Ausprägung aufweist,<br />
ist bei deren Überbauung mit einer höheren Belastung zu rechnen.<br />
Wasserhaushalt<br />
Durch die Zerstörung der natürlichen Bodenfunktionen kommt es zu einer Verringerung der<br />
Grundwasserspeicherung und der Grundwasserneubildung. Eine weitere Folge der Versiegelung<br />
ist die schnelle Ableitung des nicht versickerungsfähigen Anteils des Niederschlags<br />
über die Trenn- oder Mischwasserkanalisation. Insbesondere darum würde sich dieser Aspekt<br />
der Versiegelung derzeit besonders bei einer Nachverdichtung im Bereich bestehender<br />
Mischwasserkanalisation und im Einzugsbereich des Sternberger Teiches auswirken. Speziell<br />
nach größeren Niederschlagsereignissen käme es sekundär zu einer Erhöhung der<br />
Hochwasserspitzenabflüsse und damit zu einer Verschlechterung der Gewässerqualität im<br />
Abstrom der Kläranlage.<br />
Klima<br />
Versiegelte Flächen heizen sich bei Sonneneinstrahlung stärker auf als offener Boden. Die<br />
gespeicherte Energie wird größtenteils nachts an die umgebende Luft abgegeben, sodass<br />
die zentraleren Bereiche der <strong>Stadt</strong> spürbar wärmer sind als die Umgebung (Wärmeinseln).<br />
Gleichzeitig ist die relative Luftfeuchte durch die geringere Verdunstungsleistung von Pflanzen<br />
und Böden in stärker versiegelten Bereichen der <strong>Stadt</strong> niedriger, als im Außenbereich.<br />
Zusammenhängende Grünzüge und größere Einzelbäume erweisen sich diesbezüglich als<br />
ausgleichende Elemente und beeinflussen das <strong>Stadt</strong>klima positv. Wenn im Rahmen einer<br />
Nachverdichtung in diesen Grünbestand zu stark eingegriffen wird, sind die Auswirkungen<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 122