Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

2 WASSER
das biologische Zustandsbild dieser Gewässer den landesweiten Zielvorgaben entspricht.
Für den Mühlengraben ab der Kläranlage, die Lange Welle und den Mittelgraben (Bezeichnung
für den Fließgewässerabschnitt hinter dem Zusammenfluss der Langen Welle mit dem
Brunsolgraben) ist in dieser Karte noch die Güteklasse III (stark verschmutzt) dokumentiert.
Aktuellere Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen an der regionalen Gütemessstelle
Süpplingenburg belegen allerdings die deutlichen Verbesserungen durch den Ausbau der
Kläranlage Helmstedt, sodass davon auszugehen ist, dass in der Fortschreibung der Gewässergütekarte
dieser gesamte Gewässerabschnitt eine verbesserte Einstufung erhalten
wird.
Die Fortschreibung der Tabelle der Messergebnisse der Gütemessstellen aus dem Umweltbericht
1998 belegt diese Qualitätsverbesserung eindrucksvoll (s. Tab. 2/1). Dargestellt sind
die jeweiligen Jahresmittelwerte. Während 1998 an der Messstelle Süpplingenburg noch
eine erhebliche Stickstoffbelastung (Ammonium (NH 4 ) und Nitrat (NO 3 )) nachzuweisen war,
sind dort mit der Inbetriebnahme der erweiterten Kläranlage (entscheidend sind diesbezüglich
insbesondere die Nitrifikations- und die Denitrifikationsstufe) die entsprechenden Konzentrationen
deutlich abgesenkt worden. Die Reinigungsstufe zur Phosphatfällung war bereits
vor der aktuellen Erweiterung in Betrieb, sodass hier erwartungsgemäß keine weiteren
Veränderungen erfolgt sind.
Station O 2 in mg/l NH 4 -N in mg/l NO 3 -N in mg/l PO 4 -P in mg/l
Lange Welle/
Mittelgraben
1998 2001 2004 1998 2001 2004 1998 2001 2004 1998 2001 2004
Süpplingenburg 8,0 9,9 10,2 8,5 1,9 0,6 7,3 3,7 3,6 0,4 0,3 0,4
Schunter
Glentorf 10,4 10,4 11,0 1,0 0,4 0,1 5,8 4,4 3,7 0,2 0,1 0,1
Harxbüttel 10,9 10,6 11,1 0,2 0,1 0,1 5,2 4,4 3,4 0,2 0,2 0,1
Tabelle 2/1: Messergebnisse der Gütemessstellen im näheren und weiteren Abstrom der
Kläranlage Helmstedt (jeweils Jahresdurchschnittswerte der Messreihen des
NLWKN)
Wie bereits 1998, belegen auch die neuen Zahlen wiederum die unterschiedlichen Einflussgrößen
auf die Gewässerverschmutzungen. So ist die Nitratbelastung mittlerweile relativ unbeeinflusst
von den Abwassereinleitungen und bleibt über die gesamte Fließstrecke des
Gewässers relativ konstant. Als maßgebliche Einflussgröße kann hier die Abschwemmung
von landwirtschaftlichen Flächen angesehen werden, sodass weitere Verbesserungen der
Reinigungsleistung in der Kläranlage zumindest auf den Stickstoffhaushalt in den hier
Umweltbericht Helmstedt 2005/2006 83