Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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4 Abfall<br />
der Ansporn zur Müllreduzierung und zur Mülltrennung, den die gewichtsbezogenen Müllgebühren<br />
zweifellos bieten, hier diesbezüglich auch die gewünschten Ergebnisse erbracht.<br />
Zumindest für den Bereich des Biomülls wurden aber mit der Einführung der Müllverwiegung<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> Tendenzen sichtbar, die sich unter Berücksichtigung weiterer Umweltbelange<br />
sehr negativ bemerkbar gemacht haben. So ist mittlerweile das Laub der städtischen<br />
Straßenbäume - oder auch der Parkbäume in der Nähe von Privatgrundstücken - ein<br />
ständiger Streitpunkt, da Anlieger sich mit der Laubentsorgung über die eigene grüne Tonne<br />
überfordert oder auch übervorteilt fühlen. In diesem Zusammenhang kommt es immer häufiger<br />
zu mehr oder minder massiven Forderungen nach Baumfällungen oder radikalen<br />
Schnittmaßnahmen, die aus fachlicher Sicht und im Hinblick auf die innerstädtische Grünordnung<br />
natürlich abzulehnen sind.<br />
Ähnlich gelagerte Streitfälle zwischen privaten Grundstücksnachbarn werden der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Helmstedt</strong> zudem häufiger bekannt, wenn nämlich aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich des<br />
Bestehens einer Baumschutzsatzung für das Gebiet der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> vor einer Baumfällung<br />
zur Absicherung noch eine entsprechende Anfrage gestellt wird. Im Gespräch werden<br />
dann die Probleme mit der Laubbeseitigung und den dabei entstehenden Kosten in vielen<br />
Fällen als Hauptgrund für eine vom Nachbarn geforderte oder auch selbst beabsichtigte<br />
Baumfällung angegeben.<br />
Soweit es in den genannten Fällen tatsächlich zum Vollzug einer Baumfällung oder eines<br />
radikalen Rückschnitts kommen sollte, kollidieren natürlich die abfallwirtschaftlich positiven<br />
Aspekte ganz massiv mit denen des Naturschutzes und der innerstädtischen Grünordnung.<br />
Ein weiteres Ärgernis ist die Entsorgung von Grünabfällen in den Anlagen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>.<br />
Hierbei wird während der Vegetationsperiode insbesondere Rasenschnitt und im<br />
Herbst Laub in den Grünanlagen verteilt. Da es sich hierbei um besonders schwere Abfälle<br />
handelt, die zudem zumindest in größeren Mengen auch bei der Kompostierung stören,<br />
wählt leider eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Mitbürgern den Weg der Entsorgung<br />
über öffentliche Nachbarflächen. Soweit die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> Hinweise zu den Verursachern<br />
erhält oder die Grünabfälle aufgrund der räumlichen Gegebenheiten bestimmten Grundstücken<br />
zuordnen kann, versucht sie dagegen vorzugehen. Häufig wird dann in einem ersten<br />
Schritt mit einem Anschreiben (siehe nachfolgendes Beispiel) noch die Gelegenheit zur ordnungsgemäßen<br />
Beseitigung der Grünabfälle gegeben:<br />
„Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist mitgeteilt worden, dass Rasenschnitt von mehreren Anliegergrundstücken<br />
auf den Straßenseitenflächen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> abgelagert wird. Unter an-<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 137