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Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

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1 NATUR UND LANDSCHAFT<br />

Tischlein deck dich<br />

Sie wächst zu Füßen von Mauern, vor Gebüschen, an Ufern und Wegrändern oder in ungenutzten<br />

Ecken. Es treten nie beide Geschlechter an einem Individuum auf, entweder die<br />

Pflanze besitzt ausschließlich weibliche Blüten mit weißen, pinselförmigen Narben oder nur<br />

männliche Blüten. Bis heute ist sie in der Volksheilkunde von Bedeutung. Das Kraut ist harntreibend<br />

und fördert die Nierenfunktion. Auch gegen Rheuma soll die Art wirksam sein. Daher<br />

hat man früher die Haut von Patienten mit dieser Pflanze gepeitscht, was aber nicht ganz<br />

ungefährlich, sehr selten auch tödlich, war. Wegen ihres hohen Vitamin C- und A-Gehaltes<br />

ist sie eine empfehlenswerte Wildgemüseart und auch im Biogarten als Düngemittel und<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzbar.<br />

Mit ihren bis zu 7,5 cm langen Bastfaserzellen war sie bis ins 18. Jahrhundert eine wichtige<br />

Faserpflanze. Sie ist sehr gut geeignet für feste Stoffe, Netze, Stricke usw. Außerdem eignet<br />

sie sich zum Gelbfärben von Textilien. Von ihr leben Raupen von u. a. Tagpfauenauge, Kleinem<br />

Fuchs und Admiral.<br />

Erkannt? Die Große Brennnessel wurde hier beschrieben.<br />

Die Große Brennnessel ist eine Art der sogenannten stickstoffliebenden Säume. Diese Arten<br />

kommen besonders häufig dort vor, wo der Stickstoffgehalt im Boden besonders hoch ist.<br />

Weitere typische Arten sind Weiße und Gefleckte Taubnessel, Knoblauchsrauke, Giersch<br />

oder Klettenlabkraut. Hier finden Insekten fast das ganze Jahr über einen reich gedeckten<br />

Tisch vor. So blüht die Weiße Taubnessel von April bis Oktober. Daneben bieten die Säume<br />

aber auch Überwinterungsstätten, denn die Raupen vieler Insekten überdauern den Winter in<br />

Stängeln.<br />

Achtet man bei Spaziergängen in <strong>Helmstedt</strong> auf die Säume, so kann man sie im Frühjahr<br />

beispielsweise am Langen Wall, an der Liebesinsel oder auf dem Alten Friedhof anschauen.<br />

Die Knoblauchsrauke, die am Langen Wall in großen Mengen vorkommt, ist zum Beispiel ein<br />

beliebtes Wildgemüse. Den Knoblauchgeruch kann man schon riechen, wenn man sich der<br />

Pflanze nähert, spätestens aber beim Zerreiben eines Blattes.<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 36

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