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Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

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2 WASSER<br />

zählen z. B. Eschen, Ebereschen, Flatterulmen, Stieleichen, Rotbuchen und Traubenkirschen.<br />

In diesem Bereich sind außerdem noch typische Sträucher der Auenbereiche gepflanzt<br />

worden, u. a. Schneeball, Schwarzer Holunder und Haselnuss.<br />

Zur weiteren Erhöhung der Artenvielfalt sind im Bereich des Rückhaltebeckens zwei größere<br />

Vertiefungen angelegt worden, deren maximale Tiefe zum umliegenden Gelände bei ca. 100<br />

cm liegt. Entwicklungsziel war dabei nicht die Anlage von Teichen, sondern lediglich die<br />

Schaffung von wechselfeuchten Zonen, die zumindest eine längere Zeit des Jahres wassergefüllt<br />

sein sollten. Aufgrund der stauenden Eigenschaften des lehmig-tonigen Bodenmaterials<br />

weisen sie heute eine ständige Wasserfüllung auf. In ihrem Böschungsbereich sind<br />

gleichfalls Gehölze der Weichholzaue angepflanzt worden; zudem ist direkt am Ufer eine<br />

Initialpflanzung mit Rohrkolben, Schilf und Igelkolben ausgeführt worden.<br />

Die bauliche Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens erfolgte im Spätsommer 1994, und<br />

es hat sich bis heute planungsgerecht entwickelt. Dies drückt sich nicht zuletzt in der mittlerweile<br />

zu beobachtenden faunistischen Artenvielfalt aus.<br />

Die Umlegung des Grabens erfolgte mit der Zielrichtung, im Längs- und Querprofil weitestgehend<br />

einen Flachlandbach nachzuempfinden. Entsprechend der Höhenschichtlinien des<br />

Geländes sind daher im Längsverlauf mehrere „Bachschleifen“ (Mäander) angelegt worden,<br />

die sich natürlicherweise durch das Wechselspiel von Erosion und Ablagerung einstellen<br />

würden. In der heutigen Kulturlandschaft haben allerdings nur noch wenige Gewässer den<br />

Raum zu einer derartigen Entwicklung.<br />

Für die Ausbildung des Querprofils war der wesentliche Gesichtspunkt die Böschungsneigung.<br />

Diese sind so flach wie möglich ausgebildet worden (1:3 bis 1:5), sodass der Abflussquerschnitt<br />

neben dem Berechnungshochwasser auch noch Raum für einen natürlichen Gehölzsaum<br />

bietet. Unmittelbar an der Mittelwasserlinie sind dann Schwarzerlen und Weiden<br />

angepflanzt worden. Diese bieten einen optimalen Uferschutz und halten durch den Schattenwurf<br />

die Fließrinne krautfrei. Positiv ist auch deren Einfluss auf den Sauerstoffgehalt im<br />

Gewässer. Das Blätterdach ist in weiten Abschnitten bereits dicht geschlossen, so das die<br />

Auswirkungen der Beschattung mittlerweile gut beobachtet werden können. Im Rahmen der<br />

zukünftigen Gewässerunterhaltung werden die Gehölze der Weichholzaue abschnittsweise<br />

auf den Stock gesetzt bzw. als Kopfweiden entwickelt werden. Die Weiden- und Erlenruten<br />

können dann zur Begrünung weiterer städtischer Gewässer Verwendung finden.<br />

Auch die im Bereich des Grabens zwingend erforderlichen technischen Bauwerke sind im<br />

Rahmen einer ökologisch verträglichen Gesamtgestaltung - verglichen mit herkömmlichen<br />

Planungen - modifiziert worden. So ist die Betonsohle im Bereich der Straßenbrücke „Willi-<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 89

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