Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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1 NATUR UND LANDSCHAFT<br />
Bunte Vielfalt statt<br />
Einheitsgrün<br />
Grünflächen in der <strong>Stadt</strong> sind nicht einfach nur Grün, sie erfüllen auch vielfältige Aufgaben.<br />
So wirken sie ausgleichend auf das innerstädtische Klima, leisten einen Beitrag zur Grundwasserneubildung<br />
sowie zur Staub- und Lärmminderung. Weiterhin erhalten und fördern sie<br />
die Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Daneben dienen sie als Sport-, Spiel- und Liegeflächen<br />
der Erholung und erzielen natürlich auch eine gestalterische Wirkung.<br />
Rasen sind durch häufigen Schnitt und oft auch intensive Nutzung gleichmäßig niedrige, von<br />
Gräsern beherrschte ausdauernde Pflanzengemeinschaften. Wiesen im ursprünglichen Sinn<br />
sind landwirtschaftlich genutzte Dauerbestände aus Gräsern und Kräutern zur Produktion<br />
von Viehfutter.<br />
Wiesen weisen sehr viel mehr Strukturen auf als Rasen: Blätter und Blüten kommen in vielen<br />
verschiedenen Höhen vor, einige Pflanzen besitzen Früchte. In einer Wiese kommen sehr<br />
viel mehr Arten vor als in einem Rasen. In häufig geschnittenen Gebrauchs- und Zierrasen<br />
finden nur noch bis zu 50, in den Rasen der Bundesligastadien weniger als 10 Arten einen<br />
Platz zum Leben. Die Strukturvielfalt einer Wiese zusammen mit der höheren Pflanzenartenzahl<br />
bedingt auch eine große Vielfalt an Tieren.<br />
Die Mahd ist ein buchstäblich einschneidender Eingriff in die Lebensgemeinschaft der Wiese.<br />
Sie ist zugleich jedoch auch die Bedingung für ihre Erhaltung, denn ohne den regelmäßigen<br />
Schnitt würde sich eine Wiese zum Wald entwickeln.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> hat in den letzten Jahren die Flächen, die extensiv gepflegt werden,<br />
ausgeweitet. Dieses bedeutet, dass die Flächen nur noch ein- bis zweimal pro Jahr gemäht<br />
werden. Der Vorteil für die Tierwelt liegt auf der Hand. Über einen längeren Zeitraum werden<br />
Insekten, Spinnen, Vögeln und anderen Tieren Nahrungsquellen, Schlaf- und Lebensraum<br />
oder Eiablageplätze geboten. Doch nicht nur die Tierwelt profitiert, sondern auch die Bürger.<br />
Mit etwas Geduld kann man das emsige Treiben von Schmetterlingen, Käfern und Bienen<br />
bei der Nahrungssuche oder Balzflüge von Schmetterlingen beobachten.<br />
Um die Farben- und Formenvielfalt zu erhalten kann jeder mithelfen, indem der Müll beispielsweise<br />
in die dafür vorgesehenen Papierkörbe und nicht in die extensiv gepflegten Wiesen<br />
geworfen wird.<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 41