Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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2 WASSER<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>, im Bereich der freien Landschaft sind die Fließgewässer vornehmlich im<br />
Eigentum der Feldmarkinteressentschaften (bei uns FI <strong>Helmstedt</strong>, FI Emmerstedt und FI<br />
Barmke).<br />
Neben den Fließgewässern II. Ordnung ist im <strong>Helmstedt</strong>er Bereich lediglich noch der Mühlengraben<br />
vom Ablauf der Kläranlage bis zur Langen Welle als ständig wasserführend zu<br />
bezeichnen. Alle anderen Gräben und Bäche können zumindest nach längeren Trockenperioden<br />
vollständig austrocknen, da ein kontinuierlicher Quellzufluss nicht vorhanden ist. Die<br />
Speisung der innerstädtischen Fliessgewässer erfolgt vornehmlich über den Abfluss von<br />
Niederschlagswasser von den bebauten und befestigten Flächen; außerhalb der Bebauung<br />
erfolgt der Zufluss über Sickerwasser und Dränagewasser von den landwirtschaftlich bzw.<br />
forstwirtschaftlich genutzten Flächen. In beiden Fällen sind daher Regenereignisse erforderlich,<br />
um die Fließgewässer dem „Namen“ gerecht werden zu lassen.<br />
Inwieweit die im Kapitel 2.2 näher erläuterten Veränderungen auf den Grundwasserhaushalt<br />
dazu führen werden, dass ursprüngliche Quellanbindungen wieder funktionieren, bleibt abzuwarten.<br />
Zumindest für den Bereich des Brunnentals gibt es schon deutliche Hinweise darauf,<br />
dass die Oberflächengewässer nicht mehr ausschließlich über Niederschlagswasser,<br />
sondern auch wieder durch Grundwasser gespeist werden.<br />
Die Qualität der Fließgewässer ist bereits seit Jahrzehnten im Fokus der Umweltüberwachung<br />
und dementsprechend sind die Gewässergütekarten schon seit den 70er Jahren ein<br />
regelmäßiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit im bundesweiten Umweltschutz. Mit der<br />
Wasserrahmenrichtlinie ist neben der Gewässergüte, die im Wesentlichen auf Basis chemischer,<br />
physikalischer und biologischer Untersuchungsergebnisse den Zustand des Wassers<br />
beschreibt, auch die Strukturgüte des Gewässers Gegenstand der Untersuchungen geworden.<br />
Seit 1998 werden deshalb in Niedersachsen landesweit auch Kartierungen durchgeführt,<br />
bei denen die zur Beurteilung der Gewässerstruktur wesentlichen Parameter für jeweils<br />
1.000 m lange Gewässerabschnitte erfasst werden. Hieraus wird dann eine Strukturgütekarte<br />
erstellt. Die aktuellsten Karten für das Land Niedersachsen geben allerdings noch den<br />
Stand des Jahres 2000 wieder, sodass aktuelle Maßnahmen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> sich dort<br />
noch nicht niederschlagen konnten (insbesondere die verbesserte Abwasserqualität am Ablauf<br />
der Kläranlage).<br />
Zur Bestimmung der Gewässergüte werden etwa 160 tierische Makroorganismen herangezogen,<br />
so genannte Saprobien, die in der DIN 38410 aufgelistet sind. Saprobien (Einzahl:<br />
Saprobier) sind Tiere, deren Ansprüche an den Sauerstoffgehalt des Wassers bekannt sind.<br />
Von der in einem Gewässer angetroffenen Besiedlung mit diesen Organismen lassen sich<br />
Rückschlüsse auf den Sauerstoffgehalt dieses Gewässers ziehen, bzw. es kann der so ge-<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 79