Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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1 NATUR UND LANDSCHAFT<br />
und der Erzielung des Lichtraumprofils) eingestuft worden. Die restlichen Straßenbäume sind<br />
der Reifephase zugeordnet worden, die als Phase nach der Jugendphase bis zur Erzielung<br />
des vollfunktionsfähigen Zustandes eines Baumes definiert wird. Für die zusätzlichen Erfassungsdaten<br />
wird zur Zeit noch eine Markterhebung für eine Zusatzsoftware zum GrünGIS<br />
durchgeführt, damit im Rahmen der Zustandserhebung und Verkehrssicherungskontrolle die<br />
Daten vor Ort erfasst und gleich in die EDV eingegeben werden können.<br />
Die Problematik im Hinblick auf den Altersquerschnitt des städtischen Baumbestandes war<br />
Ende <strong>2005</strong> in der Bekanntgabe B86/05 an den Umweltausschuss bereits näher erläutert<br />
worden und beschreibt den zugrunde liegenden Sachverhalt anhand konkreter Beispiele:<br />
„Baumfällungen im Bereich der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />
In der gerade zu Ende gehenden Vegetationsperiode sind an verschiedenen straßenbegleitenden<br />
Altbäumen erhebliche Vitalitätsdefizite festgestellt worden, sodass im Hinblick auf die<br />
Beurteilung der Standsicherheit eine nähere Begutachtung durchgeführt musste. Dabei ist<br />
festgestellt worden, dass insgesamt 5 große Altbäume ein erhebliches Verkehrssicherheitsrisiko<br />
darstellen und dringend gefällt werden müssen.<br />
1. Eine ca. 50 jährige Linde (Stammumfang 160 cm, Höhe 16 m, vor Haus-Nr. 10) und eine<br />
ca. 50 jährige Elsbeere (Stammumfang 171 cm, Höhe 19 m; vor Haus-Nr. 8) am Batteriewall<br />
weisen im Bereich der Stammfüße (bei der Elsbeere auch im gesamten Stamm) weit fortgeschrittene<br />
Fäulnisbereiche durch den Befall mit Hallimasch auf (einige Arten dieses Pilzes<br />
wachsen zwischen der Rinde und dem Holz und zerstören dadurch die Leitungsbahnen des<br />
Baumes). Die Bäume sind nicht mehr stand-/bruchsicher. Die Gutachterin geht davon aus,<br />
dass die Schwächung der Bäume und damit die Anfälligkeit für den Pilzbefall unter anderem<br />
durch die intensive Belastung des Standortes mit Hundeurin verursacht worden ist, der bei<br />
übermäßiger Einwirkung die Rinde verätzt und die darunter liegenden Gewebeschichten absterben<br />
lässt.<br />
2. Eine ca. 80 jährige Linde (Stammumfang 190 cm, Höhe 16 m) an der Beendorfer Straße<br />
ist im oberen Kronenbereich weitgehend abgestorben und hat zudem eine tief eingefaulte<br />
Stammwunde. Eine Ursache für das Absterben ist allerdings äußerlich nicht erkennbar (die<br />
Stammwunde allein kann dies nicht verursachen) und liegt vermutlich im Wurzelbereich.<br />
3. Eine weitere ca. 80 jährige Linde (Stammumfang 225 cm, Höhe 19 m) an der Beendorfer<br />
Straße weist im Kronenbereich einen ca. 60 cm langen offenen Riss und eine fast 1 m lange<br />
offene Wunde auf, aus der ein Pilzfruchtkörper des Schuppigen Porlings wächst (verursacht<br />
eine intensive Weißfäule im Stamm). Eine Wiederherstellung der Verkehrssicherheit wäre<br />
nur durch die Kappung des Baumes möglich, wird aber von der Gutachterin sowohl unter<br />
Kosten-Nutzen-Aspekten als auch aus gestalterischer Sicht nicht empfohlen.<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 57