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Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

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3 BODEN<br />

3.2.2 Erosion und Bodenverdichtung<br />

In einer globalen Betrachtung gelten der Abtrag von Bodenmaterial durch Wind und Wasser<br />

sowie die Verdichtung als stärkste Gefährdung der Böden. Erosion und Verdichtung führen<br />

zum Verlust einer guten Bodenstruktur, zu einer Abnahme des Porenvolumens und somit zu<br />

einer Einschränkung des Wasser- und Lufthaushaltes der Böden. Damit einher geht eine<br />

sinkende Ertragsfähigkeit bis hin zum vollständigen Verlust des Oberbodens (umgangssprachlich<br />

als „Mutterboden“ bezeichnet), der als Substrat für die Pflanzenproduktion dient.<br />

Erosion und Bodenverdichtung sind, soweit sie über ein natürliches Maß hinausgehen, Folgeerscheinungen<br />

intensiver, nicht angepasster Flächennutzungen in der Land- und Forstwirtschaft,<br />

des Einsatzes von schweren Maschinen im Straßen und Siedlungsbau sowie der<br />

großräumigen Gewinnung oberflächennaher Rohstoffe.<br />

Einer Erosionsgefährdung durch Wind sind insbesondere die sandigeren Böden ausgesetzt.<br />

Im Bereich der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> trifft dies auf Teile der westlich des <strong>Stadt</strong>randes gelegenen<br />

landwirtschaftlichen Flächen zu und zwar insbesondere nördlich der B1 bis zur Ortschaft<br />

Emmerstedt. Der hier vorhandene Bodentyp wird als Pseudogley bezeichnet. Er ist in dieser<br />

Region auf verlehmten tertiären Sanden entstanden und hat ein mittleres Verwehungsrisiko.<br />

Nasse und schwerere Böden (hohe Schluff- und Tonanteile) haben ein geringes Verwehungsrisiko.<br />

Dies trifft z.B. auf die Parabraunerden südlich der B1 zu.<br />

Die Empfindlichkeit der Böden gegenüber Wassererosion ist insbesondere von der Reliefform<br />

des Geländes abhängig. Je steiler die Hangform (vorübergehend) vegetationsloser Flächen<br />

ausgebildet ist, desto höher ist die Erosionsgefährdung. Aufgrund der topographischen<br />

Gegebenheiten hat die Wassererosion in <strong>Helmstedt</strong> sicherlich nur lokal und kleinräumig eine<br />

Bedeutung. Bei technischen Bauwerken (Wällen an Verkehrsanlagen) sind allerdings kurz<br />

nach der Errichtung (vegetationsloser Zustand) immer wieder Schäden durch Wassererosion<br />

zu beobachten.<br />

Für beide Erosionsformen gilt übereinstimmend, dass Dauervegetationsstadien (z. B. Wald,<br />

Feldhecke, Grünland, Brachestadien usw.) eine Schutzfunktion ausüben und in der Landschaft<br />

nicht fehlen sollten. Problematisch im Hinblick auf die Wassererosion erweist sich<br />

auch immer wieder die landwirtschaftliche Bodenbearbeitung im Bereich der Gewässerränder.<br />

Den wasserrechtlichen Vorgaben entsprechend muss hier eigentlich ein mindestens 1 m<br />

breiter Streifen von der Bodenbearbeitung freigehalten werden, sodass sich dort eine dauerhafte<br />

Vegetation entwickeln kann. Diese einfache Vorbeugung vor Bodenerosion und Abschwemmung<br />

von Schadstoffen (z. B. Pflanzenschutzmittel und Dünger) in die Gewässer<br />

wird leider nur an wenigen Gewässerrändern auch konsequent beachtet. Im Rahmen der<br />

regelmäßigen Gewässerschauen ist dies ein häufig festgestellter Mangel.<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 125

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