25.07.2014 Aufrufe

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 NATUR UND LANDSCHAFT<br />

schen unversehrt ausgeschiedenen Samen gedeihen in Kläranlagen oder an Flüssen. Große<br />

Tomaten-Bestände an Gewässern sollten daher vom Baden abhalten.<br />

Freiheit für fließendes<br />

Wasser<br />

Ausgebaute, geradlinig verlaufende Bäche, deren Ufer mit Steinschüttungen oder Betonwänden<br />

befestigt sind, herrschen zumindest im besiedelten Bereich vor. Der Sinn dieses<br />

herkömmlichen Ausbaus ist klar: der Wasserabfluss soll geregelt werden, die Rinne soll<br />

möglichst pflegeleicht erhalten werden. Doch bei diesem technisch ausgerichteten Ausbau<br />

bleiben die Natur und auch das Landschaftsbild oft auf der Strecke. Bereiche unterschiedlicher<br />

Strömungsgeschwindigkeit oder Wassertiefe fehlen und damit auch vielfältige Lebensräume<br />

für Tiere und Pflanzen.<br />

Bei der Umlegung des Baches im Piepenbrink, die bei der Erschließung des Baugebietes<br />

notwendig wurde, wurden dagegen Aspekte der naturnahen Gewässergestaltung berücksichtigt.<br />

Der Bach besitzt mehrere Bachschleifen (Mäander), an seiner flachen Uferböschung wachsen<br />

Weiden und Erlen. Diese schützen das Ufer vor Erosion und beschatten gleichzeitig die<br />

Fließrinne. Dadurch wird ein übermäßiges Pflanzenwachstum verhindert.<br />

Durch die Mäander entstehen Bereiche unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit und<br />

damit verschiedenartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Im Bodenschlamm leben zum<br />

Beispiel verschiedene Libellen- und Mückenlarven, Köcherfliegenlarven und Schnecken.<br />

Unter Steinen verstecken sich Flohkrebse, Asseln und Insektenlarven. Viele Tiere haben<br />

sich an die Strömung angepasst. So sind die Arten in schnell fließenden Bächen und Flüssen<br />

kleiner als in langsam fließenden. Eine weitere Möglichkeit ist das Anheften an die Unterlage.<br />

Dazu dienen zum Beispiel Fußkrallen, Haken und Saugnäpfe. Aber auch aus ästhetischer<br />

Sicht ist ein derart gestalteter Bach ein Gewinn.<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!