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Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

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2 WASSER<br />

nannte Saprobienindex bestimmt werden, der es ermöglicht, die untersuchte Gewässerstrecke<br />

einer bestimmten Güteklasse zuzuordnen.<br />

Das in dem Begriff Saprobienindex enthaltene griechische Wort sapros bedeutet faulig und<br />

weist darauf hin, dass das Saprobiensystem die Belastung eines Wassers mit biologisch<br />

abbaubaren Substanzen erfasst bzw. die durch diesen Abbau erfolgten Veränderungen der<br />

Sauerstoffversorgung des Wassers. Der große Vorteil des Saprobienindexes gegenüber rein<br />

chemischen und physikalischen Untersuchungen liegt darin begründet, dass kurzfristige<br />

Schwankungen in der Gewässerbelastung nicht zu fehlerhaften Einstufungen führen, sondern<br />

hier ein langfristigerer Zustand abgebildet wird. Bei der Gewässereinstufung nach DIN<br />

38410 werden sieben Güteklassen unterschieden:<br />

Güteklasse I: unbelastet bis sehr gering belastet (oligosaprob)<br />

Saprobienindex: 1,0 - < 1,5<br />

Gewässerabschnitte mit reinem, stets annähernd sauerstoffgesättigtem und nährstoffarmem<br />

Wasser; geringer Bakteriengehalt; mäßig dicht besiedelt, vorwiegend von Algen,<br />

Moosen, Strudelwürmern und Insektenlarven; sofern sommerkühl, Laichgewässer für<br />

Lachsfische (Salmoniden).<br />

Güteklasse I - II: gering belastet (oligo- bis betamesosaprob)<br />

Saprobienindex: 1,5 - < 1,8<br />

Gewässerabschnitte mit geringer anorganischer oder organischer Nährstoffzufuhr ohne<br />

nennenswerte Sauerstoffzehrung; dicht und meist in großer Artenvielfalt besiedelt; sofern<br />

sommerkühl, Salmonidengewässer.<br />

Güteklasse II: mäßig belastet (betamesosaprob)<br />

Saprobienindex: 1,8 - < 2,3<br />

Gewässerabschnitte mit mäßiger Verunreinigung und guter Sauerstoffversorgung; sehr<br />

große Artenvielfalt und Individuendichte von Algen, Schnecken, Kleinkrebsen, Insektenlarven;<br />

Wasserpflanzenbestände decken größere Flächen; artenreiche Fischgewässer.<br />

Güteklasse II - III: kritisch belastet (beta- bis alphamesosaprob)<br />

Saprobienindex: 2,3 - < 2,7<br />

Gewässerabschnitte, deren Belastung mit organischen, sauerstoffzehrenden Stoffen einen<br />

kritischen Zustand bewirkt; Fischsterben infolge Sauerstoffmangels möglich; Rückgang<br />

der Artenzahl bei Makroorganismen; gewisse Arten neigen zur Massenentwicklung;<br />

fädige Algen bilden häufig größere, flächendeckende Bestände.<br />

Güteklasse III: stark verschmutzt (alphamesosaprob)<br />

Saprobienindex: 2,7 - < 3,2<br />

Gewässerabschnitte mit starker organischer, sauerstoffzehrender Verschmutzung und<br />

meist niedrigem Sauerstoffgehalt; örtlich Faulschlammablagerungen; flächendeckende<br />

Kolonien von fadenförmigen Abwasserbakterien und festsitzenden Wimpertieren übertref-<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 80

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