25.07.2014 Aufrufe

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 NATUR UND LANDSCHAFT<br />

Artisten auf dem Weg<br />

in luftige Höhen<br />

Dass Bäume nicht in den Himmel wachsen, ist bekannt. Grund dafür sind statische Probleme<br />

sowie die Schwierigkeit, das von den Wurzeln aufgenommene Wasser bis in die Blattspitzen<br />

zu transportieren. Außerdem ist der Aufwand, der für die Versteifung des Pflanzenkörpers<br />

aufgebracht werden müsste, sehr groß. Diesen Aufwand umgehen einige Pflanzen, indem<br />

sie mit Hilfe anderer Pflanzen oder Gegenstände luftige Höhen und damit einen sehr viel<br />

besseren Lichtgenuss erreichen. Diese Eigenschaft von Pflanzen, klettern zu können, nutzt<br />

man bei der Begrünung von Fassaden aus.<br />

Ganz formal lässt sich unterscheiden zwischen Selbstklimmern und Gerüstkletterern. Die<br />

Selbstklimmer klettern, wie der Name schon sagt, ohne Hilfe an einer Fassade empor. Dazu<br />

zählen der Efeu, der Kletterwurzeln ausbildet, und der Wilde Wein, der mit Hilfe von Haftscheiben<br />

klettert. Beim Efeu können nur die jungen Triebe Haftwurzeln ausbilden, dafür bilden<br />

sich an den älteren Trieben die Blüten und Früchte. Die Gerüstkletterer benötigen eine<br />

Kletterhilfe in Form eines Gitters, von Stangen oder Seilkonstruktionen. Diese umwinden/umranken<br />

sie dann und gelangen so nach oben. Zu den Windenpflanzen, die mit dem<br />

gesamten Spross die Kletterhilfe umwachsen, gehört zum Beispiel der Blauregen. Bei den<br />

Rankenkletterern entwickeln sich aus Blättern oder Blütenständen Halteorgane. Hierzu gehört<br />

zum Beispiel die Wicke.<br />

Fassadenbegrünungen sehen nicht nur schön aus und bringen Abwechslung in eintönige<br />

Fassaden, sie haben auch zahlreiche nicht nur ökologische Vorteile. Sie gleichen Temperaturextreme<br />

aus und schützen vor Witterungseinflüssen. Damit verringern sie die physikalische<br />

und chemische Beanspruchung der Fläche. Durch den Isoliereffekt führen sie zur Einsparung<br />

von Energie. Daneben filtern Fassadenbegrünungen Stäube aus der Luft und binden<br />

Luftschadstoffe. Und wie fast alle Pflanzenbestände vergrößern sie den Lebensraum der<br />

Tierwelt.<br />

Dass Fassadenbegrünungen intaktes Mauerwerk zerstören ist ebenso falsch wie die Befürchtung,<br />

dass sie zu einem verstärkten Auftreten von Kleinnagern führen. Bei Mauerwerk<br />

mit Rissen darf allerdings nicht mit Efeu begrünt werden.<br />

Wegen der zahlreichen Vorteile, die begrünte Fassaden, aber auch Dachbegrünungen bieten,<br />

fördert die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> derartige Vorhaben mit bis zu 2.500 Euro.<br />

<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!