Umweltbericht 2005/2006 - Stadt Helmstedt
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6 LUFT, KLIMA UND ENERGIE<br />
Durchschnittsverbrauch der Jahre 1989 bis 1992 ca. 8.160 kWh pro Jahr,<br />
Durchschnittsverbrauch der Jahre 1996 bis 1997 ca. 18.230 kWh pro Jahr.<br />
Derartige Verbrauchssteigerungen zeigen zum einen, daß es hier offensichtlich erhebliche<br />
Probleme baulicher oder anlagentechnischer Art gibt, die weit über das durch die Gebäudebenutzer<br />
beeinflußbare Maß hinausgehen, und sie zeigen zum anderen, daß die für den im<br />
Ratsantrag beschriebenen Wettbewerb erforderlichen Basisverbrauchswerte ein erhebliches<br />
Maß an Ungerechtigkeit beinhalten würden.<br />
Die Verwaltung ist der Auffassung, daß die Ursachen für die in einigen Objekten sehr negativen<br />
Verbrauchsentwicklungen von zentraler Stelle aus analysiert und abgestellt werden<br />
müssen. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß selbstverständlich auch unvermeidbare Verbrauchssteigerungen<br />
durch z. B. längere Nutzungszeiten der Gebäude (Volle Halbtagsschule)<br />
in Betracht zu ziehen sind. Insbesondere die Situation in den Gebäuden mit neuen<br />
Heizungsanlagen legt den Schluß nahe, daß der Umgang mit den modernen heizungstechnischen<br />
Steuerungsanlagen eine große Schwachstelle darstellt. Die Hausmeister der<br />
Grundschulen haben daher alle im April 1998 an einer Schulung „Energiefragen“ beim Studieninstitut<br />
in Braunschweig teilgenommen.<br />
Es ist zudem seitens der Verwaltung vorgesehen, mit vorhandenem Personal eine zentrale<br />
Energieleitstelle zur Koordination der Einsparbemühungen aufzubauen. Hier sollen u. a.<br />
sämtliche Verbrauchsdaten regelmäßig ausgewertet werden, so daß auf Verbrauchssprünge<br />
unmittelbar reagiert werden kann. Erfahrungen aus anderen Städten belegen, daß allein<br />
durch regelmäßige Verbrauchskontrollen und -auswertungen sowie eine direkte Beeinflussung<br />
des Verbraucherverhaltens Einsparungen bis zu 25% erzielt werden können, ohne das<br />
Komforteinbußen hingenommen werden müssen. Entgegen der rein formellen Bezeichnung<br />
„Energieleitstelle“ sollen dort auch die Wasserverbrauchsdaten mit ausgewertet und<br />
beeinflußt werden. Dies bietet sich an , da Maßnahmen zum Energiesparen und zum Wassersparen<br />
mit annähernd gleicher Methodik durchgeführt werden.<br />
Darüber hinaus ist auch der Aufbau eines energiebezogenen Gebäudekatasters für alle städtischen<br />
Gebäude vorgesehen, um die Energieverbräuche in den einzelnen Gebäuden überhaupt<br />
objektiv einordnen zu können aber auch um belastbare Grundlagen für zukünftige Investitionen<br />
in energiesparende Maßnahmen zu erhalten. Vor dem Hintergrund der Haushaltsberatungen<br />
um die Fassadensanierung des städtischen Gebäudes Heidbergblick 1-4 ist<br />
dieses Objekt beispielsweise einer genauen Überprüfung unterzogen worden. Anhand der<br />
ermittelten Gebäudekenndaten sind dann Wärmebedarfsberechnungen ausgeführt worden,<br />
die die Einflüsse unterschiedlicher Sanierungsvarianten auf den Heizenergieverbrauch simulieren<br />
und so belastbare Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen erlauben. Die Ergebnisse werden<br />
in einer der nächsten BPA-Sitzungen vorgestellt werden.<br />
Bei der Katastererstellung wird das von der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Helmstedt</strong> GmbH in Auftrag gegebene<br />
EST-Gutachten berücksichtigt werden, wobei die dort aufgeführten Maßnahmen zum Teil<br />
auch schon umgesetzt worden sind. So sind z.B. alle Regelungseinrichtungen an den Heizungsanlagen<br />
der Grundschulen durch Fachfirmen überprüft und neu eingestellt worden. In<br />
einem Fall war eine komplette Erneuerung notwendig. Daneben sind eine Reihe der im Gutachten<br />
beschriebenen Schwachstellen beseitigt worden (z.B. Rohrisolierungen an den Wärmeverteilungsanlagen,<br />
Abdichtungen an Fenstern und Türen, Erneuerung von Beleuchtungsanlagen).<br />
Die ersten Auswertungen der Energieverbräuche des Jahres 1998 zeigen,<br />
daß zumindest der in den Vorjahren zu beobachtende Trend steigender Verbräuche gestoppt<br />
und teilweise auch schon umgekehrt werden konnte.<br />
Es ist für die Zukunft davon auszugehen, daß alle zuvor aufgeführten Maßnahmen kurz- o-<br />
der mittelfristig zu weiteren Einsparungen führen werden. Zusätzliche Einsparungen lassen<br />
<strong>Umweltbericht</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 162