Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
� Vorübergehen<strong>de</strong> Vervierfachung <strong>de</strong>r ICS für sieben bis 14 Tage (nur Erwachsene) (GINA<br />
Evi<strong>de</strong>nzgrad A); es ist bewiesen, dass eine Verdoppelung <strong>de</strong>r ICS-Dosis in <strong>de</strong>r Regel unzureichend<br />
ist (GINA Evi<strong>de</strong>nzgrad A) [357; 358].<br />
� Fixe Kombination von ICS mit einem raschwirken<strong>de</strong>n, langwirken<strong>de</strong>n Beta-2-Sympathomimetikum<br />
(Bu<strong>de</strong>sonid/Formoterol) nicht nur zur Erhaltungstherapie, son<strong>de</strong>rn zusätzlich auch zur<br />
Bedarfstherapie (nur Erwachsene) (GINA Evi<strong>de</strong>nzgrad A) [215; 313; 314; 330; 359] (zur<br />
Erläuterung <strong>de</strong>r Evi<strong>de</strong>nz siehe Abschnitt „Fixkombinationen von ICS und LABA“).<br />
� Bei akuter Exazerbation: hochdosiertes Beta-2-Sympathomimetikum und systemisches<br />
Glucokortikoid entsprechend <strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>s akuten <strong>Asthma</strong>anfalls (siehe Kapitel 7<br />
„<strong>Asthma</strong>anfall beim Erwachsenen“ und Kapitel 8 „<strong>Asthma</strong>anfall bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen“).<br />
Nach<strong>de</strong>m die Exazerbation erfolgreich behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>, sollte die bisherige Langzeittherapie<br />
überprüft und <strong>de</strong>ren Intensivierung <strong>de</strong>n Stufenschemata entsprechend erwogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Statement 3-25<br />
Üblicherweise ist eine Besserung <strong>de</strong>r Krankheitskontrolle innerhalb weniger Tage nach Therapieintensivierung<br />
zu beobachten. Der maximal erreichbare Effekt <strong>de</strong>r Therapie kann u. U. erst nach drei<br />
bis vier Monaten beurteilt wer<strong>de</strong>n [144; 159; 360]. Nach einer Exazerbation sollte die erste Kontrolle<br />
nach wenigen Tagen erfolgen. Grundsätzlich gilt, dass die <strong>Asthma</strong>kontrolle nach weniger als vier<br />
Wochen nach einer Therapieintensivierung überprüft wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Schwierig zu behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong> – Risikofaktoren häufiger Exazerbationen<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 3-20 – aggravieren<strong>de</strong> Faktoren<br />
Patienten mit häufigen Exazerbationen weisen potentiell <strong>de</strong>finierte Risikofaktoren und individuelle<br />
Eigenschaften auf, die diagnostische und therapeutische Relevanz erlangen können [361]. Die<br />
Diagnostik solcher Patienten sollte daher auf <strong>de</strong>r Grundlage eines systematischen Protokolls erfolgen.<br />
Viele dieser Patienten profitieren beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntifizierung individueller Risikofaktoren und<br />
-konstellationen als Voraussetzung einer Elimination und/o<strong>de</strong>r Behandlung dieser Stellgrößen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re psychologische Störungen, schwere Erkrankungen <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen, ein<br />
gastroösophagealer Reflux, ein obstruktives Schlafapnoesyndrom sowie endokrinologische<br />
Erkrankungen (v. a. Hyperthyreose) müssen bei Patienten mit schwerem <strong>Asthma</strong> durch eine<br />
konsequente Diagnostik ausgeschlossen o<strong>de</strong>r bestätigt und ggf. behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n [361]. Dies gilt<br />
unabhängig davon, dass eine an<strong>de</strong>re wesentliche und häufige (Mit-)Ursache ungenügen<strong>de</strong>r<br />
<strong>Asthma</strong>kontrolle mangelhafte Therapietreue (v. a. inhalative und orale Kortikoi<strong>de</strong>) ist.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
H 3.3 Anstrengungsinduziertes <strong>Asthma</strong><br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Statement 3-26<br />
Bei <strong>de</strong>n meisten Patienten ist ein anstrengungsinduziertes <strong>Asthma</strong> Ausdruck einer inadäquaten<br />
<strong>Asthma</strong>kontrolle. Deshalb sollte zunächst die Therapie überprüft wer<strong>de</strong>n. Die Therapieentscheidung<br />
bei einer Anstrengungskomponente <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s sollte stets berücksichtigen, ob lediglich eine<br />
Prophylaxe bei bevorstehen<strong>de</strong>r Anstrengung o<strong>de</strong>r auch eine Langzeittherapie wegen eines<br />
anstrengungsinduzierten <strong>Asthma</strong>s infolge Hyperreagibilität bei chronischem <strong>Asthma</strong> erfor<strong>de</strong>rlich ist,<br />
sowie ob es sich um ein unbehan<strong>de</strong>ltes intermittieren<strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong> o<strong>de</strong>r ein Anstrengungsasthma als<br />
einzige <strong>Asthma</strong>manifestation bzw. um ein behan<strong>de</strong>ltes und gut eingestelltes <strong>Asthma</strong> mit Beschwer<strong>de</strong>n<br />
bei körperlicher Belastung han<strong>de</strong>lt. Die anstrengungsbedingte Bronchokonstriktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
anstrengungsinduzierte Bronchospasmus beschreiben das Auftreten einer Atemwegsobstruktion bei<br />
Belastung unabhängig vom Vorliegen eines <strong>Asthma</strong>s [362].<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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