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Asthma - Versorgungsleitlinien.de

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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

H 13.3 Verlauf, Prognose und Therapie<br />

Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 13-5<br />

Die meisten Patienten, bei <strong>de</strong>nen sich ein Berufsasthma entwickelt, erleben dies in <strong>de</strong>n ersten ein bis<br />

zwei Jahren nach Expositionsbeginn. Die Latenzperio<strong>de</strong> kann jedoch auch Jahre betragen. Bei<br />

allergischen Auslösern gehen rhinokonjunktivitische Beschwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>manifestation oft voraus<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2+ nach Nicholson et al. 2005 [755]: [911; 922; 934; 939; 940; 975; 976]).<br />

Die Prognose <strong>de</strong>s Berufsasthmas ist oftmals ungünstig. Bei etwa 70 % aller Patienten mit<br />

Berufsasthma persistiert die Symptomatik trotz Expositionskarenz, vielfach bleibt eine unspezifische<br />

Atemwegsüberempfindlichkeit bestehen. In einem systematischen Review von Rachiotis et al. (2008)<br />

[810] wur<strong>de</strong> kürzlich bestätigt, dass die Atemwegsbeschwer<strong>de</strong>n bei Patienten mit einem Berufsasthma<br />

nach Expositionskarenz nur bei 32 % verschwin<strong>de</strong>n.<br />

Die Wahrscheinlichkeit einer Besserung o<strong>de</strong>r eines Verschwin<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Symptome ist höher, wenn<br />

a. die Exposition gegenüber <strong>de</strong>n auslösen<strong>de</strong>n Stoffen been<strong>de</strong>t wird<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2++ laut Nicholson et al. 2005 [755]: [977-985]);<br />

b. die Zeitdauer <strong>de</strong>r Symptome vor Diagnosestellung vergleichsweise kurz war<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2+ laut Nicholson et al. 2005 [755]: [979; 983-989]);<br />

c. zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Diagnose eines Berufsasthmas die Lungenfunktion noch weitgehend normal ist<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2+ laut Nicholson et al. 2005 [755]: [983; 985; 987; 988; 990-992]).<br />

Bei Patienten mit arbeitsbedingt verschlechtertem <strong>Asthma</strong> (also nicht Berufsasthma im engeren<br />

Sinne) empfiehlt das American College of Chest Physicians Consensus Statement eine Optimierung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>therapie und eine Reduktion <strong>de</strong>r Exposition (Empfehlungen 9-11 <strong>de</strong>s American College of<br />

Chest Physicians Consensus Statement, Tarlo et al. 2008 [896]).<br />

Die Lebensqualität von Patienten mit arbeitsplatzbedingten Exazerbationen ihres <strong>Asthma</strong> ist<br />

schlechter als die Lebensqualität bei Patienten, <strong>de</strong>ren <strong>Asthma</strong> keinen Arbeitsplatzbezug aufwies [993].<br />

Gebläseunterstützter Atemschutz kann bei einigen, jedoch nicht allen weiter exponierten Patienten,<br />

Symptome verbessern o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn (SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 3 nach Nicholson et al. 2005 [755]: [984;<br />

994-998]).<br />

Die Therapie erfolgt entsprechend <strong>de</strong>m Stufenschema für nichtberufsbedingte <strong>Asthma</strong>formen.<br />

Es ist sehr wichtig, bei Verdacht auf ungünstige berufliche Einflüsse am Arbeitsplatz keine überstürzte<br />

Tätigkeitsaufgabe vorzunehmen, bevor nicht die Abklärung sorgfältig und vollständig vorgenommen<br />

wur<strong>de</strong> (Empfehlung 1 <strong>de</strong>s American College of Chest Physicians Consensus Statement, Tarlo et al.<br />

2008 [896]).<br />

Bei Auftreten eines Falles von Berufsasthma ist es sinnvoll, eine Inspektion <strong>de</strong>r Arbeitsplatzsituation<br />

zu veranlassen, um nach an<strong>de</strong>ren Erkrankten zu suchen und nach Möglichkeit weitere<br />

Erkrankungsfälle zu verhin<strong>de</strong>rn (Empfehlung 10 <strong>de</strong>s American College of Chest Physicians<br />

Consensus Statement, Tarlo et al. 2008 [896]).<br />

H 13.4 <strong>Asthma</strong> als Berufskrankheit<br />

Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 13-4<br />

Sobald <strong>de</strong>r Arzt <strong>de</strong>n begrün<strong>de</strong>ten Verdacht auf eine berufsbedingte obstruktive Atemwegserkrankung<br />

hat (nicht nur <strong>Asthma</strong>, son<strong>de</strong>rn ggfs. auch COPD), ist er verpflichtet, <strong>de</strong>m Staatlichen Gewerbearzt<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 183

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