Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
H 7.4.4 Intravenöses Magnesiumsulfat<br />
Im schweren <strong>Asthma</strong>anfall kann die intravenöse Gabe von Magnesiumsulfat (einmalige Dosis von 2 g<br />
innerhalb von 20 Min.), zusätzlich zu Beta-2-Sympathomimetika und systemischen Glucokortikoi<strong>de</strong>n<br />
gegeben, die Lungenfunktion verbessern (GINA Evi<strong>de</strong>nzgrad A) [607-610]. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für<br />
Patienten mit schwerster bronchialer Obstruktion (FEV1 < 20 %) [611].<br />
H 7.4.5 Weitere Therapiemaßnahmen im Krankenhaus: Hinweise zur<br />
Verabreichung und Dosierung<br />
Glucocorticosteroi<strong>de</strong> i.v.:<br />
50-100 mg Prednisolonäquivalent i.v. in vier- bis sechsstündigen Abstän<strong>de</strong>n.<br />
Bronchodilatatoren inhalativ:<br />
� Bevorzugt: Vernebelung von 3 ml einer Lösung mit 0,5 mg Ipratropiumbromid und 0,25 mg<br />
Salbutamol, Wie<strong>de</strong>rholung alle 30-60 Min.<br />
� Alternativ: Ipratropiumbromid 0,5 mg durch Vernebelung bzw. 4 Hübe a 20 µg aus einem<br />
Dosieraerosol, Wie<strong>de</strong>rholung alle 30-60 Min.<br />
Beta-2-Sympathomimetikum parenteral:<br />
z. B. Terbutalin 0,25-0,5 mg s.c. (ggf. Wie<strong>de</strong>rholung in 4 Stun<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r Reproterol 0,09 mg (= 1 ml<br />
Amp.) langsam i.v. (Wie<strong>de</strong>rholung nach 10 Min. möglich); Perfusor: 5 Amp. Reproterol auf 50 ml<br />
(Geschwindigkeit 2-10 ml pro Stun<strong>de</strong> = 0,018-0,09 mg Reproterol pro Stun<strong>de</strong>).<br />
Theophyllin i.v.:<br />
Initialdosis: 5 mg/kg KG als i.v. Kurzinfusion; Erhaltungsdosis 0,5-0,7 mg/kg/h; bei vorheriger<br />
Theophyllintherapie: zuerst Bestimmung <strong>de</strong>r Serumkonzentration, dann Dosisanpassung (cave:<br />
Intoxikation).<br />
Magnesiumsulfat i.v.:<br />
Einzelinfusion von 2 g in 20 Min.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
H 7.5 Nicht empfohlene Therapiemaßnahmen<br />
H 7.5.1 Leukotrienrezeptorantagonisten<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r aktuellen Datenlage sollen Leukotrienrezeptorantagonisten nicht im akuten <strong>Asthma</strong>anfall<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n [570; 612]. Montelukast ist <strong>de</strong>mentsprechend auch nicht für die Behandlung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Asthma</strong>anfalls zugelassen.<br />
H 7.5.2 Weitere nicht empfohlene Therapiemaßnahmen<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 7-3<br />
Zur Behandlung <strong>de</strong>s Anfalls sollten nicht eingesetzt bzw. vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n:<br />
� Sedativa/Anxiolytika (Atem<strong>de</strong>pression; vermin<strong>de</strong>rtes Dyspnoe-Empfin<strong>de</strong>n ohne objektive<br />
Besserung); Dadurch können To<strong>de</strong>sfälle im <strong>Asthma</strong>anfall vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n [613; 614];<br />
� Expektoranzien (Mukopharmaka) (Zunahme <strong>de</strong>s Hustens möglich);<br />
� Hydratation mit großen Flüssigkeitsvolumina (kardiale Belastung; Bilanzierung);<br />
� Antibiotika: Im Falle einer Infektion als Ursache <strong>de</strong>r Exazerbation ist diese in <strong>de</strong>r Regel viralen<br />
Typs. Eine Therapie mit einem Antibiotikum ist z. B. bei einer gleichzeitig bestehen<strong>de</strong>n Pneumonie<br />
o<strong>de</strong>r bei einer bakteriellen Infektion <strong>de</strong>r oberen Atemwege indiziert [615] (SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 1++).<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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