Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
� Bei therapieeinschränken<strong>de</strong>n Begleitfaktoren können psychosoziale Hilfsangebote vermittelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Stationäre Rehabilitation bringt häufig Erkenntnisse zu Gruppen- und Sozialverhalten o<strong>de</strong>r<br />
Schulschwierigkeiten. Hier kann die ambulante Rehabilitation <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn/Jugendlichen und ihren<br />
Familien weiterführen<strong>de</strong> Möglichkeiten vor Ort vermitteln.<br />
� Die verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit kann in Sportgruppen, wo die Kin<strong>de</strong>r und<br />
Jugendlichen sich ganz normal sportlich betätigen, aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n. Des Weiteren erfolgt<br />
eine kontrollierte Adaptation an <strong>de</strong>n Schulalltag. So wird die Nachhaltigkeit <strong>de</strong>s<br />
Rehabilitationserfolgs gesichert.<br />
� Ein weiterer Bereich ist die Berufsberatung in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m örtlichen Arbeitsamt. Hier<br />
wer<strong>de</strong>n Folgekosten <strong>de</strong>r chronischen Erkrankung durch gezielte Prävention verhin<strong>de</strong>rt.<br />
� Grundsätzlich können Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche je<strong>de</strong>n Alters einer ambulanten Rehabilitation<br />
zugeführt wer<strong>de</strong>n. Die Einbeziehung <strong>de</strong>s sozialen Umfelds, v. a. <strong>de</strong>r Eltern, ist für <strong>de</strong>n Erfolg<br />
essenziell. Bei dafür geeigneten Patienten gibt es die Möglichkeit einer alleinigen ambulanten<br />
Rehabilitation. Die Qualitätsstandards müssen <strong>de</strong>nen einer stationären Rehabilitation entsprechen.<br />
Von vornherein kontraindiziert (weil voraussehbar erfolglos) ist die ambulante Rehabilitation bei einem<br />
instabilen <strong>Asthma</strong>, Drogenabhängigkeit o<strong>de</strong>r Begleiterkrankungen, die eine regelmäßige Fahrt zur<br />
ambulanten Rehabilitation nicht zulassen. Die Anfahrtswege sollten in <strong>de</strong>r Regel 45-60 Minuten<br />
Fahrzeit nicht überschreiten.<br />
Zu <strong>de</strong>n strukturellen Voraussetzungen pädiatrischer Rehabilitation gehört die Qualifikation <strong>de</strong>s<br />
Personals. Dieses muss <strong>de</strong>n Qualifikationen einer stationären Rehabilitation entsprechen [857].<br />
Rehabilitationskette: Vernetzung in <strong>de</strong>r ambulanten Rehabilitation be<strong>de</strong>utet die Beteiligung<br />
vorhan<strong>de</strong>ner Rehabilitationseinrichtungen, Akutkliniken, nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte, <strong>Asthma</strong>sportgruppen,<br />
Physiotherapeuten, Behör<strong>de</strong>n, Schulen, Selbsthilfegruppen, Psychologen sowie Sozialarbeiter im<br />
wohnortnahen Umfeld. Durch die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r stationären Rehabilitation wird die<br />
Voraussetzung für eine zielgerichtete stationäre Rehabilitation geschaffen.<br />
Stationäre Rehabilitation: Die Indikation zu einer stationären Rehabilitation im Kin<strong>de</strong>s- und<br />
Jugendalter liegt vor, wenn nach Ausschöpfung <strong>de</strong>r ambulanten Möglichkeiten ein adäquates<br />
Management und eine alterstypische Lebensqualität im häuslichen Umfeld nur mit <strong>de</strong>n Leistungen<br />
eben dieser Maßnahme erreicht wer<strong>de</strong>n kann. Beispiele hierzu sind [858]:<br />
� Ergänzung und Erweiterung <strong>de</strong>r bisherigen ambulanten Therapie;<br />
� indikationsspezifische Diagnostik <strong>de</strong>r Erkrankung durch einen medizinischen Rehabilitationspezialisten<br />
mit spezieller technischer Unterstützung;<br />
� Erfassung <strong>de</strong>s Schweregra<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Ausprägung <strong>de</strong>r Erkrankung unter alltagsnahen<br />
Bedingungen;<br />
� Vorliegen einer Schädigung einer Körperfunktion und/o<strong>de</strong>r Körperstruktur (z. B. eingeschränkte<br />
körperliche Belastbarkeit);<br />
� Vorliegen einer Beeinträchtigung (vermin<strong>de</strong>rte Lebensqualität, Störung <strong>de</strong>r sozialen Integration<br />
drohen<strong>de</strong> berufliche Beeinträchtigung z. B. wegen bestimmter Allergene);<br />
� Notwendigkeit einer adäquaten medikamentösen Therapieeinstellung unter klinischer Kontrolle bei<br />
ganztägiger Beobachtungsmöglichkeit in unterschiedlichsten Situationen;<br />
� therapielimitieren<strong>de</strong> Faktoren im Bereich <strong>de</strong>s psychosozialen Umfel<strong>de</strong>s (familiäre Probleme,<br />
Verhaltens- o<strong>de</strong>r Aufmerksamkeitsstörungen, emotionale Störungen);<br />
� fehlen<strong>de</strong>r therapeutischer Konsens zwischen Ärzten, Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>ren Familien;<br />
� ungenügen<strong>de</strong> Krankheitseinsicht und Krankheitsakzeptanz;<br />
� fehlen<strong>de</strong> Compliance durch mangelhaftes Krankheitsverständnis, fehlen<strong>de</strong> Schulung;<br />
� unzureichen<strong>de</strong>s Krankheitsmanagement, fehlen<strong>de</strong> qualifizierte Schulung;<br />
� häufige Schulfehlzeiten und daraus resultieren<strong>de</strong> negative Leistungsspirale;<br />
� Notwendigkeit <strong>de</strong>s Erlernens spezieller Therapien o<strong>de</strong>r Techniken;<br />
� Probleme im Bereich <strong>de</strong>s Selbstwertgefühls und <strong>de</strong>r sozialen Kompetenz.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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