Asthma - Versorgungsleitlinien.de
Asthma - Versorgungsleitlinien.de
Asthma - Versorgungsleitlinien.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
Großbritannien wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r vertraulichen To<strong>de</strong>sfallstatistik in <strong>de</strong>n Jahren 1994 bis 1999 acht<br />
<strong>Asthma</strong>to<strong>de</strong>sfälle bei schwangeren Frauen vermerkt [699; 700].<br />
Zu Erhaltung einer Sättigung von mehr als 95 % soll Sauerstoff verabreicht wer<strong>de</strong>n, um eine Hypoxie<br />
von Mutter und Fötus zu verhin<strong>de</strong>rn. Auf eine für die fetale O2-Utilisation notwendige Hypokapnie mit<br />
PaCO2-Werten von < 35 mmHg soll geachtet wer<strong>de</strong>n. Die medikamentöse Therapie sollte durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n wie bei einer nichtschwangeren Patientin mit <strong>Asthma</strong>anfall, einschließlich wie<strong>de</strong>rholter<br />
Gabe inhalativer Beta-2-Sympathomimetika und einer frühzeitigen Verabreichung von Corticosteroi<strong>de</strong>n<br />
in Tablettenform [669; 671; 673; 676; 677].<br />
In schweren Fällen können bei entsprechen<strong>de</strong>r Indikation inhalativ Ipratropiumbromid, intravenös<br />
Theophyllin und Beta-2-Sympathomimetika verabreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2+)<br />
Ein schwerer <strong>Asthma</strong>anfall in <strong>de</strong>r Schwangerschaft ist ein Notfall und soll zügig und nachhaltig<br />
in <strong>de</strong>r Klinik behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Frauen mit unzureichend kontrolliertem <strong>Asthma</strong> in <strong>de</strong>r Schwangerschaft sollten <strong>de</strong>r Facharzt für<br />
Lungenkrankheiten und <strong>de</strong>r Facharzt für Geburtshilfe eng zusammenarbeiten.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
H 9.4 Management während <strong>de</strong>r Geburt<br />
<strong>Asthma</strong>anfälle während <strong>de</strong>r Entbindung sind selten.<br />
Falls die <strong>Asthma</strong>patientin präpartal mit mehr als 7,5 mg Prednisolon/Tag über mehr als zwei Wochen<br />
behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>, ist bei <strong>de</strong>r Entbindung die parenterale Applikation von 100 mg Hydrocortison in<br />
sechs- bis achtstündigen Abstän<strong>de</strong>n zu empfehlen [13].<br />
Falls eine Narkose erfor<strong>de</strong>rlich ist, ist eine Regionalanästhesie gegenüber einer Vollnarkose zu bevorzugen.<br />
Empfehlenswert zur Analgesie sind Fentanyl, zur Narkose Propofol o<strong>de</strong>r KetaMin.<br />
Zur intrapartalen Wehenhemmung wer<strong>de</strong>n, wie bei Schwangeren ohne <strong>Asthma</strong>, Beta-2-Sympathomimetika<br />
eingesetzt. Für die Behandlung von vorzeitiger Wehentätigkeit ist <strong>de</strong>r Oxytocinantagonist<br />
Atosiban aufgrund <strong>de</strong>r geringen Nebenwirkungen auch bei Schwangeren mit <strong>Asthma</strong> einzusetzen<br />
[701].<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 9-12<br />
Literatur: [701; 702]<br />
H 9.4.1 Geburtseinleitung bei <strong>Asthma</strong><br />
Bei einer Geburtseinleitung mit Prostaglandinen ist die bronchokonstriktive Wirkung von<br />
Prostaglandinen zu berücksichtigen. Für die Geburtseinleitung ist daher Oxytocin das Mittel erster<br />
Wahl. Ist ein zervikales Priming erfor<strong>de</strong>rlich, so können Prostaglandin E2-Derivate in lokaler low-dose<br />
Applikation zur Weheninduktion eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Gemäß <strong>de</strong>r auf einem Expertenkonsens<br />
basieren<strong>de</strong>n Leitlinie <strong>de</strong>r zur Anwendung von Prostaglandinen soll die Anwendung von Prostaglandin<br />
E2-Derivaten bei Schwangeren mit <strong>Asthma</strong> o<strong>de</strong>r einer <strong>Asthma</strong>vorgeschichte „mit Vorsicht“ erfolgen.<br />
Für weitere Möglichkeiten <strong>de</strong>r medikamentösen Geburtseinleitung siehe die Leitlinie <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) zur Anwendung von Prostaglandinen [703].<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
© 2009 160