13.11.2012 Aufrufe

Asthma - Versorgungsleitlinien.de

Asthma - Versorgungsleitlinien.de

Asthma - Versorgungsleitlinien.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

Tabelle 27: Tätigkeiten mit beson<strong>de</strong>rer Gefährdung für die Entstehung eines Berufsasthmas<br />

(typische Beispiele) [13]<br />

Gefährdung vorrangig durch<br />

immunologisch wirken<strong>de</strong> Arbeitsstoffe<br />

Bäckerei, Konditorei, Mühle, Landwirtschaft,<br />

Gärtnerei, Plantagen-, Dock- und Lagerarbeit,<br />

Küchenbetriebe (Fleischmürber),<br />

Obstverwertung, pharmazeutische Industrie,<br />

industrielle und Forschungslaboratorien<br />

(insbeson<strong>de</strong>re auch bei Exposition<br />

gegenüber Ratten und Mäusen und an<strong>de</strong>ren<br />

felltragen<strong>de</strong>n Versuchstieren),<br />

Veterinärwesen (v. a. Rin<strong>de</strong>r, Pfer<strong>de</strong>),<br />

Geflügelfarmen, Futter- und<br />

Nahrungsmittelindustrie, Imkerei,<br />

Polyurethanweichschaum- und<br />

-hartschaumherstellung, Herstellung von<br />

Polyisocyanaten, Sägerei, Möbelindustrie,<br />

Friseurbetriebe<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

Gefährdung vorrangig durch chemisch-irritativ<br />

o<strong>de</strong>r toxisch wirken<strong>de</strong> Arbeitsstoffe<br />

Polyurethanweichschaum- und<br />

-hartschaumherstellung, Herstellung von<br />

Polyisocyanaten, Sägerei, Möbelindustrie,<br />

Kunststoffherstellung und –verarbeitung,<br />

Herstellung und Schweißen von PVC-Folien,<br />

-Platten und -Röhren, Lötarbeiten,<br />

Elektronikindustrie, chemische und<br />

pharmazeutische Industrie, Desinfektionsmittel,<br />

Galvanisierbetriebe, Metallvere<strong>de</strong>lung,<br />

Zementherstellung und -verarbeitung, Schweißen,<br />

Färberei, Textil- und chemische Industrie,<br />

Friseurbetriebe<br />

Neben <strong>de</strong>n genannten klassischen Berufsasthmaformen ist die arbeitsplatzbezogene<br />

Verschlechterung eines vorbestehen<strong>de</strong>n, primär nichtberufsbedingten <strong>Asthma</strong>s ein häufiges<br />

Phänomen. Arbeitsplatzbezogene <strong>Asthma</strong>trigger wie Stäube, Dämpfe, Rauche und kalte Luft können<br />

bei Patienten mit einem <strong>Asthma</strong> jedwe<strong>de</strong>r Ätiologie vermehrt zu Beschwer<strong>de</strong>n führen [914].<br />

H 13.2 Diagnostik <strong>de</strong>s Berufsasthmas<br />

Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 13-3: gesamter Abschnitt<br />

Ein Ablaufdiagramm für eine sinnvolle diagnostische Abklärung bei Verdacht auf Berufsasthma ist in<br />

Algorithmus 7 zusammengefasst (mod. nach [31] aus Nowak 2006 [32]).<br />

H 13.2.1 Anamnese<br />

Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 13-2<br />

Bei je<strong>de</strong>m Patienten mit neu aufgetretenem o<strong>de</strong>r verschlechtertem <strong>Asthma</strong> muss eine<br />

Arbeitsanamnese erhoben wer<strong>de</strong>n. Auch bei Patienten mit vorbestehen<strong>de</strong>m (nichtberufsbedingtem)<br />

<strong>Asthma</strong>, welches sich bei <strong>de</strong>r Arbeit verschlechtert, muss nach <strong>de</strong>n Ursachen gefahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

(Empfehlungen 1-3 <strong>de</strong>s American College of Chest Physicians Consensus Statement, Tarlo et al.<br />

2008 [896]).<br />

Die Anamnese gibt oft Hinweise auf eine berufliche Verursachung o<strong>de</strong>r Triggerung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Asthma</strong>erkrankung. Ein beson<strong>de</strong>rs wichtiger Hinweis ist die Besserung <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>symptome<br />

während Wochenen<strong>de</strong>n und längerer arbeitsfreier Zeiten. Die positive Beantwortung eben dieser<br />

Frage hat eine hohe Sensitivität, aber eine vergleichsweise geringe Spezifität für das Berufsasthma<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 2+ nach Nicholson et al. 2005 [755]: [915-921]). Auch wenn Spezialisten freie<br />

Anamnesen erheben, ist die Sensitivität hoch, bei vergleichsweise geringerer Spezifität (SIGN<br />

Evi<strong>de</strong>nzgrad 3 nach Nicholson et al. 2005 [755]: [916; 920; 922-925]). Bei Erkrankungen durch<br />

hochmolekulare Auslöser ist die Treffsicherheit von Schlüsselsymptomen dabei <strong>de</strong>utlich höher als bei<br />

Erkrankungen durch nie<strong>de</strong>rmolekulare Auslöser [926].<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 179

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!